Preisvergleich Preisvergleich: Billiger Strom aus dem Internet

Berlin/Stuttgart/dpa. - Jenach Verbrauch kann der Wechsel des Stromanbieters einige HundertEuro pro Jahr bringen, berichtete jüngst die Stiftung Warentest inihrer in Berlin erscheinenden Zeitschrift «test» (Ausgabe 9/2008).Die für die Nutzer durchweg kostenlosen Angebote heißen verivox.de,tarifvergleich.de oder auch toptarif.de. Weitere Anbieter sindwer-ist-billiger.de, findhouse.de, energieverbraucherportal.de odermcenergie.de.
Die Portale sind nach Einschätzung von «test»-Redakteur ThomasMüller für Privatleute zu wichtigen Hilfsmitteln geworden. DerStrommarkt ist für den Verbraucher sonst kaum zu überblicken. Dochals Wechselwilliger rasch einen Tarifrechner zu suchen und sich dannfür den billigsten Tarif zu entscheiden - so einfach ist es dann dochnicht. Denn die Untersuchung der Stiftung Warentest ergab: Die fürdie verschiedenen Bedürfnisse günstigsten Tarife waren zumTestzeitpunkt auf den Portalen längst nicht immer komplett vertreten.
«Wichtig ist natürlich, dass die Tarife aktuell sind», sagtChristian Michaelis, Energieexperte der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg in Stuttgart. Das sei nicht unbedingt der Fall. Hinter veralteten Tarifen steckt ebenso wie hinter fehlenden oft garnicht Schludrigkeit der Anbieter, wie Michaelis erklärt: «Es gibtTarifrechner, die von den Anbietern bevorzugt werden» - und andere,die neue Tarife viel später oder überhaupt nicht mitgeteilt bekommen.
«Man sollte aber nicht nur auf den Preis achten, sondern sich dieVertragsbedingungen anschauen», sagt Thomas Müller. Und genau dabeilässt sich ein guter Tarifrechner durchaus von einem weniger gutenunterscheiden. Ein gutes Portal gibt dem Nutzer zum Beispiel Auskunftdarüber, wie lange er sich bei einem Tarif bindet. «Bei einem gutenRechner kann ich den Tarif einfach anklicken und bekomme dann aufeiner zweiten Seite die näheren Informationen zum Tarif und auch zumAnbieter», sagt Michaelis.
Am besten hat im Test verivox.de abgeschnitten - mit «sehr gut».Jeweils «gut» schnitten tarifvergleich.de, toptarif.de undwer-ist-billiger.de ab. Die Mehrzahl der Portale finanziert sich nachMüllers Worten über Provisionen. «Das kann dann dazu führen, dass eseinen "Tipp der Redaktion" gibt» - also einen Hinweis auf einenAnbieter, der dem Portal Provisionen bezahlt. «Davon sollte man sichnicht verführen lassen». Es seien aber keine Fälle festgestelltworden, bei denen Tarife von kooperierenden Anbietern in derSuchliste nach oben gerückt worden wären.
Ein zweischneidiges Schwert ist laut Michaelis die hier und dortbestehende Möglichkeit, Stromanbieter zu bewerten. «Auf positiveUrteile anderer Nutzer würde ich nicht viel geben, denn ich weißeinfach nicht, wer dahintersteht.» Anders sehe es aus, wenn einAnbieter schon mehrere negative Bewertungen bekommen hat, die nochdazu plausibel klingen. «Das kann man durchaus als echte Warnungverstehen.»