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Polen Polen: Bootstouren durch die Naturidylle der Masuren

Von Heidi Ossenberg 23.04.2004, 14:05

Halle/MZ. - Die Krutynia bildet eine natürliche Verbindung zwischen dem Pierwos- und dem Krutynia-Nationalpark und ist in Polen bekannt für ihre atemberaubende Szenerie. Scharen von Touristen in ihren bunten Booten bevölkern von Frühjahr bis Herbst den Fluss. In dem kleinen Dorf Krutyn leben bereits viele Menschen vom Tourismus - und sind auch darauf angewiesen, wie Reiseleiter Bartek Bernabiuk erzählt. In Masuren sind 30 Prozent der Menschen arbeitslos. Durch den Beitritt Polens in die EU am 1. Mai hoffen sie auf noch mehr Gäste.

Bislang kommen nur wenige Touristen auf eigene Faust in die Gegend - die meisten haben einen organisierten Aktivurlaub in Masuren gebucht. Neben ein- oder mehrtägigen Trips im Kajak können die Urlauber in der hügeligen, waldreichen Landschaft Rad fahren oder wandern. Außerdem lassen sich Kirchen und Klöster erkunden, verträumte Städtchen entdecken und Bernstein-Mitbringsel erstehen.

Die vielerorts unberührte Natur ist für viele Urlauber der Hauptgrund, in diesen südlichen Teil des ehemaligen Ostpreußens zu reisen: Bis zu 3 000 Seen soll es in Masuren geben, sechs Naturparks und 160 Naturreservate. Ein weiterer Grund ist die große Gastfreundschaft der Masuren. Und die erzählen gerne. Krystyna Dickti, Jahrgang 1955, hat eine Pension eröffnet, kocht Königsberger Klopse, backt Streuselkuchen für ihre Gäste und zeigt ihnen im hauseigenen kleinen Museum bäuerliche Arbeitsgeräte.

Auch Aneta und Artur Szyc kümmern sich um Touristen. Im Jahr 1995 kaufte das Ehepaar die frühere LPG Mateuszek, etwa zehn Kilometer von Masurens "Hauptstadt" Mikolajki (Nikolaiken) entfernt. Das kastenförmige Hauptgebäude bauten sie zu einer geräumigen und gemütlichen Pension mit knapp 20 Zimmern um. Auch ihre Gäste sind Naturliebhaber - und kommen rund um die frühere LPG, zu der ein See und viele Wiesen gehören, voll auf ihre Kosten.

Artur Szyc zählt auf, womit die Urlauber sich bei ihm vergnügen können: "Radfahren, Reiten, Wandern und im Winter Eissegeln, Langlaufen oder die Elche beobachten, die bis vor die Haustüre kommen." Auch die Szycs haben ein kleines Privatmuseum in einer ausgebauten Scheune erschaffen. Es zeigt eigenwillige Plastiken von Arturs Vater Czeslaw, der mittlerweile als Künstler in den USA lebt.

Die zwischen Krutyn und Mateuszek gelegene Stadt Mikolajki ist einen Besuch wert: Sie liegt im Herzen der masurischen Seenplatte und ist ein hübsches Städtchen. Mikolajki rühmt sich, den größten Yachthafen Masurens zu haben. Mit den Ausflugsbooten der "Weißen Flotte" können Touristen Flora und Fauna der Seenplatte erleben.