Pkw-Maut in Deutschland Pkw-Maut in Deutschland: So viel müssen Sie ab 2016 zahlen

Halle (Saale) - Nun kommt sie also wirklich: Ab Januar 2016 soll in Deutschland die Pkw-Maut erhoben werden. Wer dann mit seinem Fahrzeug die deutschen Straßen nutzen will, muss dafür zahlen - vorausgesetzt, das Fahrzeug wiegt nicht mehr als 3,5 Tonnen. Das heißt: Auch für Motorräder wird Maut fällig werden. Wer ein in Deutschland steuerpflichtiges Fahrzeug hat, muss künftig eine Jahresvignette kaufen.
Durchreisende können auf eine Zehn-Tages-Vignette für 10 Euro oder eine Zwei-Monats-Vignette für 20 Euro ausweichen. Jährlich fallen für sie maximal 103,04 Euro für Benziner oder 112,35 Euro für Autos mit Dieselmotor an.
Berechnung nach Erstzulassung
Aber wie viel kostet die Jahresvignette für mein Auto? Die Berechnung dazu ist von mehreren Faktoren abhängig. Für Fahrzeuge mit Otto- und Wankelmotor, die ab Juli 2009 erstmals zugelassen wurden, zahlt man zwei Euro je angefangene 100 Kubikzentimeter Hubraum. Dies gilt bis zu einer Grenze von 5.000 Kubikzentimetern. Ab dann wird ein Pauschalbetrag fällig.
Für Autos mit Dieselmotoren werden 9,50 Euro pro angefangenen 100 Kubikzentimeter Hubraum fällig, die Grenze liegt hier bei 1.100 Kubikzentimetern.
Den Mautrechner samt Beispiel zur Berechnung finden Sie auf Seite 2.
Für Fahrzeuge, die vor Juli 2009 erstmals zugelassen wurden, fallen die für die jeweiligen Schadstoffklassen vorgesehenen Beträge je 100 Kubikzentimetern Hubraum an.
Ein Beispiel: Ein VW Passat mit Dieselmotor wurde 2012 zugelassen. Er hat einen Hubraum von 1.986 Kubikzentimetern. Dafür wird eine Maut von 104,50 (9,50 x 11) Euro fällig. Zahlte man dafür früher 242 Euro Kfz-Steuer, sind es mit der Maut noch 137,50 Euro.
Fahrzeughalter in Deutschland sollen durch die Maut nicht stärker finanziell belastet werden. Deshalb wird die Maut mit der Kfz-Steuer verrechnet. Die Vignette soll es ab 2016 unter anderem an Tankstellen zu kaufen geben. Deutsche Autofahrer können sie auch per Post bekommen.
600 Millionen für Straßensanierung
Der Bund rechnet mit Bruttoeinnahmen von 4,7 Milliarden Euro jährlich durch die Pkw-Maut. Davon müssen etwa 260 Millionen Euro an Systemkosten abgezogen werden, sowie die geminderten Einnahmen aus der Kfz-Steuer. Insgesamt sollen pro Jahr etwa 600 Millionen Euro, die über die Maut eingenommen wurden, in die deutsche Straßeninfrastruktur fließen.
Übrigens: Fahrzeuge, die ganz oder teilweise von der Kfz-Steuer befreit sind, müssen keine Maut zahlen. Das gilt zu Beispiel für Elektroautos. (mz)