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Pferdesport Pferdesport: Popelmann beschirmt das Pißdorfer Ringreiten

Von Judith Kadow 29.05.2007, 15:42

Halle/MZ. - Über 30 Reiter fanden sich im Schatten der Bäume neben der Festwiese ein, um auf den Beginn des Wettkampfes zu warten und den diesjährigen Sieger zu ermitteln. Für viele Reiter ist das Ringreiten auch eine Möglichkeit, alte Bekannte mal wieder zu sehen, die man sonst nicht trifft. Dementsprechend herzlich und angeregt unterhielten sich die Reiter.

"Jeder Teilnehmer muss viermal eine Strecke von circa 200 Metern abreiten und dabei mit einem Stab versuchen, je Durchgang drei Ringe zu stechen", erklärte Mirko Klee, Vorstandsmitglied des Heimat- und Kulturvereins Pißdorf, das Prozedere. Derjenige, der die meisten Ringe erfolgreich gestochen hat, ist der Sieger. Sollte nach den vier Durchgängen Punktgleichstand herrschen, wird ein Stechen durchgeführt, bei dem die Ringe immer kleiner werden, bis ein Sieger feststeht.

Einen Favoriten gab es im Vorfeld nicht. Das Ringreiten sei Glückssache, einmal daneben und schon habe man verloren, erklärte Klee. Natürlich durfte am Streckenrand der Pißdorfer Schutzpatron, der Popelmann, nicht fehlen. Dieser wurde bereits am Freitag aufgestellt. Wie und wann der Popelmann entstand, weiß niemand mehr in Pißdorf. Ein Einwohner meinte, auch sein 90-jähriger Vater konnte sich nicht mehr daran erinnern, wann der Popelmann das erste Mal im Ort zum Einsatz kam.

Auch wenn dieses Wissen verloren scheint, erfüllt der Schutzpatron doch seine Aufgabe gewissenhaft. Dem Popelmann sei dank, brachen die Reiter bei herrlichstem Wetter zum Wettkampf auf. Musikalisch unterstützt wurden die Reiter von "Ulf´s kleiner Blasmusik", der bereits am Freitag beim Austragen der Maien als Pfingstschmuck den Ton angab. Am Abend löste die Band "One and Two" die Blasmusik ab und sorgte dafür, dass auf dem Reiterball ordentlich geschwoft wurde.

Auch an die kleinen Gäste wurde gedacht. Neben einer Hüpfburg, einer Malstraße und einem Spielzeugverkauf, gab es einen Kegelwettbewerb und Dart. Moni Hartke aus Köthen hatte jedenfalls ordentlich zu tun, ihre Tochter im Zaum zu halten. "Wir sind gerade erst angekommen, aber Julia will unbedingt die Pferde sehen. Alles andere ist ihr egal", erklärte die Mutter der siebenjährigen Julia. Diese strahlte über das ganze Gesicht, als sie die Pferde erblickte, traute sich aber doch nicht, zu den Tieren zu gehen. "Ich mag Pferde. Die sind so schön", erklärte Julia schüchtern.