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Pferdesport-Military Pferdesport-Military: Britische Hilfe für deutsches EM-Team

Von Greta Ebeling 16.09.2003, 14:57

Warendorf/dpa. - Als Dressurreiterin hätte sie es genau umgekehrt gemacht: Da die in England aufgewachsene und lebende Stefanie Thompson aber Military-Reiterin ist, besorgte sie sich einen deutschen Pass und startet nun von Donnerstag an bei der Military- Europameisterschaft im irischen Punchestown für ihr neues Heimatland. Ihren bisher unbekannten Teamkameraden soll die in Oxford lebende 29- Jährige helfen, den Startplatz für die Olympischen Spiele in Athen zu sichern.

In der Vielseitigkeits-Hochburg Großbritannien hätte Thompson keine Chance auf einen EM-Startplatz gehabt. Doch in Deutschland ging es mit der Aufnahme ins Team fast ebenso schnell wie mit der Einbürgerung. Zwar ist die Profireiterin als Jugendliche bei Europameisterschaften für Großbritannien gestartet, doch dank ihrer deutsche Mutter war der Wechsel kein Problem. Kleine bürokratische Hindernisse überwand sie beim Gespräch mit den zuständigen Beamten mit Charme. Als sie nach Städtenamen in Deutschland gefragt wurde, fielen ihr spontan «Bonn und Luhmühlen» ein - zwei Zentren des Vielseitigkeitssports in Deutschland.

Thompson ist Mitglied eines jungen Teams, das in Punchestown gegen 14 andere Nationen antritt. «Das sind die Reiter, die uns in den nächsten Jahren begleiten werden», sagt Jens Adolphsen, Vorsitzender des Vielseitigkeits-Ausschusses. Er gibt sich optimistisch: «Sie haben eine echte Chance auf vordere Plätze.»

Das hatten die deutschen Vielseitigkeitsreiter auch vor den Weltmeisterschaften im vergangenen Jahr in Jerez de la Frontera geglaubt. Heraus kam das größte Debakel: Kein deutscher Starter beendete den pferdesportlichen Dreikampf mit Dressur, Geländeritt und Springen.

Der Flop in Spanien setzt das junge Team unter Druck, denn es geht in Punchestown auch um die Olympia-Qualifikation. Ihre Tickets sicher haben Frankreich und Großbritannien, drei weitere Plätze werden bei der EM vergeben. Vorausgesetzt, die beiden bereits qualifizierten Teams werden ihrer Favoritenstellung mit einem Medaillenrang gerecht, muss die deutsche Equipe mindestens auf Platz fünf landen.

Nachdem sich Andreas Dibowskis Pferd Serve Well im Training verletzt hatte, ist Dirk Schrade (Warendorf) mit Ecrin Raiselle nachgerückt. Frank Ostholt (Warendorf) mit Air Jordan und Hinrich Romeike (Nübbel) mit Marius haben wie Schrade noch keine internationalen Championate bestritten. Für die Erfahrung im Team sorgen Adam Liedermann (Blender) mit Rainbow und die in England lebende Bettina Hoy mit Ringwood Cockatoo.