Pferdesport Pferdesport: Beerbaum verpasst Sieg - Bruggink liegt vorn
Aachen/dpa. - Ludger Beerbaum hat seinen zweiten Sieg beimCHIO in Aachen nur knapp verpasst. Der viermalige Springreit-Olympiasieger aus Riesenbeck musste sich nach seinem Auftaktsieg imSattel von Goldfever im Preis von Europa am Mittwoch mit Platz zweibegnügen. Überraschungssieger wurde Gert-Jan Bruggink. Der erst 23-jährige Niederländer setzte sich mit Joel dank des schnellstenfehlerfreien Rittes im Stechen durch. In der mit 75 651 Eurodotierten Prüfung kam Wim Schröder (Niederlande) mit Montreal aufPlatz drei.
«Das waren Superrunden», schwärmte Bundestrainer Kurt Gravemeiernach dem ersten Härtetest beim CHIO, das zugleich letzte Olympia-Sichtung der deutschen Reiter ist. «Die Pferde sind gut in Schuss»,kommentierte er. Die vier Reiter für den Nationenpreis will der Coacham Donnerstag nach dem Preis von Nordrhein-Westfalen benennen.
Eine Sicherheitsrunde ritt Otto Becker im Stechen. Dem Routinieraus dem westfälischen Sendenhorst war es im Hinblick auf die Olympia-Qualifikation wichtiger, mit Cento ohne Fehler zu bleiben. «Cento istwieder klasse in Schuss», lobte der Bundestrainer. Marco Kutscher(Riesenbeck), der sich ebenfalls Hoffnungen auf ein Athen-Ticketmacht, ritt mit Montender im Stechen riskanter und kassierte achtStrafpunkte.
Einen weiteren Rückschlag erlebte Christian Ahlmann. Der Doppel-Europameister verpasste mit seinen Top-Pferd Cöster das Stechen aufGrund eines Abwurfes im Umlauf. Normalerweise ist solch ein Fehlerkein Malheur, doch im sich zuspitzenden Kampf um die Olympia-Ticketskönnte das eine Vorentscheidung sein, weil Cöster im bisherigenSaisonverlauf «noch nicht in Gang gekommen ist», wie es BundestrainerGravemeier ausdrückte. Dennoch sagte er: «Es war trotz des Abwurfsein guter Ritt.»
Einen unerwarteten Dämpfer gab es in der Dressur. Zunächst erlebteAnn-Kathrin Linsenhoff eine Enttäuschung und erhielt für den GrandPrix mit ihrem Wallach Renoir nur 70 Prozentpunkte. Die 43-Jährigeaus Kronberg muss nun um ihre Olympia-Teilnahme zittern. Aber auchHeike Kemmer (Winsen/Aller), die ihr Athen-Ticket sicher zu habenschien, erhielt für ihre Vorstellung mit Bonaparte nur 70,75Prozentpunkte. In der Einzelwertung liegt die Amerikanerin DebbieMcDonald (74,167) in Führung. In der Mannschafts-Wertung liegenDeutschland und die USA gleichauf vorn.