Online-Supermärkte: Bequem einkaufen und teuer bezahlen
Düsseldorf/Berlin/dpa. - Alle nötigen Einkäufe über das Netz erledigen - das ist für manche selbstverständlich. Auch wer sich mit Lebensmitteln eindecken will, muss keinen Schritt mehr vor die Tür tun.
Ob Nudeln, Kaffee oder Obst: Spezielle Onlineshops und Internet-Supermärkte liefern nach Hause. Das hat allerdings seinen Preis. «Die Zeitersparnis muss man sich leisten können», sagt Bernd Huppertz von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf. Die Preise bei den Online-Supermärkten seien meist etwas höher als im Laden. Dazu kommen häufig Versandkosten. Dafür fallen Warteschlangen, Parkplatzsuche und Schleppen weg.
Das Prinzip des Internet-Supermarkts ist einfach: Per Klick wählt der Kunde Artikel aus, legt sie in einen «Warenkorb» und bezahlt per Rechnung, Kreditkarte oder Nachnahme. Laut dem Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) in Berlin haben 2006 in Deutschland rund drei Millionen Menschen Essen und Trinken im Netz gekauft, gut doppelt so viele wie 2005. Das macht die Shops zu einer wachsenden, aber weiter kleinen Nische.
«Angeboten werden vor allem höherpreisige Artikel», sagt Florian Koch von der Bitkom. Besonders beliebt seien Delikatessen, auch Wein und Tiefkühlkost würden gern gekauft. Viele Shops seien klein und spezialisiert. Frisches Gemüse oder Molkereierzeugnisse liefern sie meist nur in Ballungsräumen aus. Große Internet-Supermärkte und -Drogerien mit breiter Auswahl, die bundesweit zustellen, gibt es noch immer wenige. Und das Sortiment ist sogar bei ihnen lückenhaft.
«Wer den Lebensmitteleinkauf komplett über das Internet abwickeln will, findet noch nicht viele Alternativen», sagt Daniel Ochs von der in Frankfurt erscheinenden «Lebensmittel Zeitung». Die Zusammenstellung und der Versand vieler einzelner Artikel sei für die Anbieter aufwändig. Die Drogerien Rossmann, Schlecker und Kloppenburg etwa haben Online-Shops, in denen es auch Essen und Trinken gibt. Der Lieferdienst von Kaiser's Tengelmann ist in Berlin und München verfügbar. Edeka Flauer liefert im Großraum Köln-Bonn aus. Auf Hamburg konzentriert sich der Netz-Supermarkt deliefery. Bundesweit stellen Lila-se.de und doit24.de zu.
Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen rät, die Preise mehrerer Anbieter zu vergleichen. Wer den richtigen Shop auswählt, kann erheblich sparen. Nicht nur die Produktpreise auch die Versandgebühren schwanken stark.
Lieferpauschalen von zwei bis neun Euro sind üblich. Sie fallen aber ab bestimmten Bestellwerten weg, etwa bei Lila-se.de ab 69 Euro. «Bei kleinen Warenkörben fallen die Versandkosten stark ins Gewicht», sagt Daniel Ochs von der «Lebensmittel Zeitung». Einige Anbieter fordern auch einen Mindestbestellwert.
Zuschläge werden laut der Verbraucherzentrale zum Beispiel für den Express-Paketversand verlangt. Bei Kurierfahrern können etwa Aufschläge anfallen, wenn der Kunde am Rand des Zustellungsgebiets wohnt. Wer nicht lange auf den Einkauf warten will, zahlt bei doit24.de für die Absprache eines Zeitfensters 3,99 Euro. In der Regel dauert es nach Erfahrungen der Verbraucherschützer einen bis drei Tage, bis der Zusteller mit den Einkäufen klingelt.
Drogerie Rossmann: www.rossmann.de
Drogerie Schlecker: www.schlecker.com
Drogerie Kloppenburg: www.kloppenburg.de
Liefergebiet Berlin & München: www.kaisers.biz/lieferservice/index.php3
Liefergebiet Köln/Bonn/Erftstadt: www.flauers-shop.de
Liefergebiet Hamburg: www.deliefery.de
Bundesweite Lieferung: www.lila-se.de