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Olympia - Snowboard Olympia - Snowboard: Gladiatoren im Schnee

Von Bernhard Krieger 15.02.2006, 15:38
Ein Snowboarder setzt zum Sprung an. (Foto: dpa)
Ein Snowboarder setzt zum Sprung an. (Foto: dpa) dpa

Turin/dpa. - «Du hast immer einbisschen Angst, das hält dich am Leben», sagt der Amerikaner NateHolland, einer der Herausforderer von Gold-Favorit Xavier Delerue ausFrankreich. Im brutalen Kampf mit Steilkurven (Banks), Sprüngen(Kicker), Buckeln (Whoops) und den Gegnern haben die DeutschenMichael Layer, Alex Kupprion und David Speiser am Donnerstag (10.00Uhr) in Bardonecchia Außenseiterchancen auf eine Medaille: «Ich willins Halbfinale, und dann ist alles drin», sagte Layer.

Auf dem 900 Meter langen Parcours mit 12 Hindernissen ist Härtegegen sich selbst und andere gefragt, auch wenn absichtliche Attackenauf den Gegner verboten sind. Unverletzt kommt kaum einer durch dieSaison. Österreichs Top-Fahrer Dieter Krassnig, für den«Snowboardcross pures Adrenalin» ist, bekam 1998 eine Titanplatte undacht Schrauben ins Schienbein. 2003 wurde er vier Mal operiert.Dagegen ist die Knöchelverletzung des dreimaligen WeltcupsiegersDelerue harmlos: «Beim Gehen habe ich Schmerzen, aber nicht beimBoarden», sagte der 26 Jahre alte Weltcup-Führende vor dem Rennen.

Seine Verfolger blasen in Turin zur Jagd auf den Weltmeister von2003: «Ich bin hundert Prozent fit, das wird gefährlich für denRest», tönte Nate Holland, der im Januar die X-Games in Aspen gewannund mit seinem US-Teamkollegen Jason R. Smith zu den Top-Favoritenzählt. Kanada hat in dem viermaligen Gesamt-Weltcupsieger Jasey JeyAnderson und Drew Neilsson ebenfalls zwei Medaillenkandidaten bei derOlympia-Premiere der dritten Snowboard-Disziplin neben Halfpipe undRiesenslalom.

In Michael Layer aus Dettingen haben auch die Deutschen einenSiegfahrer. 2004 holte der 27-Jährige einen Weltcupsieg in Saas Fee,bei der letzten Weltmeisterschaft in Whistler schrammte er alsVierter nur knapp an einer Medaille vorbei. Nach einerSchulterverletzung ist er wieder fit, genauso wie Alex Kupprion nachseinem Handgelenkbruch. Der 27-jährige Singener landete beim Weltcupin Arosa auch schon auf Platz drei. Komplettiert wird die Truppe vonCheftrainer Uwe Beier durch den 25-jährigen David Speiser ausOberstdorf.

«Der Kurs ist einfach genial, vor allem die Steilkurven sindsuper», sagte Kupprion. Nachdem im Rennen gegen die Uhr die 32Schnellsten ermittelt sind, starten jeweils vier Fahrer gleichzeitigin K.o.-Durchgängen. Die beiden Schnellsten kommen weiter, bis imFinale der besten Vier die Medaillen vergeben werden.