Olympia Olympia: Deutsche Dorfbewohner vermissen nichts

Salt Lake City/dpa. - Das ist auch der Tenor bei den Teammitgliedern, die sich im Haus821 einquartiert haben: In der Herberge auf Zeit, wo sonst Studentender Utah University wohnen, muss man sich einfach wohl fühlen. «Waswirklich auffällt, ist die Freundlichkeit der freiwilligen Helfer,viele sprechen sogar Deutsch», lobte Eishockey-MannschaftsleiterinKarin Orgeldinger. Besonders die kleinen Gesten kommen bei den Gästengut an. «Auf jedem Zimmer begrüßten uns gleich die drei Olympia-Maskottchen», sagte Eishockey-Nationalspielerin Jana Schreckenbach,die sich mit Mannschaftskollegin Raffaela Wolf das Zimmer 82206teilt. Beide haben die putzigen Plüschtiere Powder, Copper und Coalschon ins Herz geschlossen.
«Das ist geil hier, lustig, alle sind ganz locker drauf»,schilderte der Rostocker Arian Nachbar seine ersten Eindrücke.Deutschlands bester Shorttracker findet besonders den Internet-Anschluss im Zimmer spitze. «Abends rauchen unsere Laptops», erzählteder 25-jährige. «Das Essen ist super, für jeden Geschmack ist etwasdabei.» Auch für Georg Hackl, der schon an der Steak-Theke der Mensagesichtet wurde. Dort könnte es für den dreimaligen Rodel-Olympiasieger aber durchaus etwas schneller gehen: «Joa mei, das kannman doch noch effektiver machen.»
Auch im Café und in der «Spielhölle» waren Disco-Fan Nachbar undsein Shorttrack-Kollege André Hartwig schon. Von Tag zu Tag steigtnun das Olympia-Fieber, der sportliche Alltag kehrt im Dorf ein.Schluss mit lustig soll trotzdem nicht sein. «Kondome haben wir schonzur Einkleidung bekommen. Aber die werden sicher nicht reichen»,flachste Arian Nachbar, Single und Sportsoldat.
Die Gratis-Gummis waren schon in Sydney der Renner im OlympischenDorf; diesmal hat der medizinische Service rund 12 000 kostenloseKondome auf Lager. Eiskunstläufer Norman Jeschke lehnte dankend ab.«Ich habe meine Kondome zu Hause gelassen - und das finde ich auchgut so, denn ich hab 'ne Freundin», meinte der Berliner.
Das zweistöckige Gebäude aus roten Klinkern ist großzügigausgelegt, die Zimmer sind zweckmäßig eingerichtet. Platzmangelherrscht nicht, die Durchschnitts-Wohnfläche in den Zweibettzimmernliegt bei 19 Quadratmetern. «Alles ist sehr geräumig, die begehbarenSchränke praktisch», meint Karin Orgeldinger. «Wir haben zusätzlichLuftbefeuchter und Decken bestellt, kein Problem.» Ganz unter sichsind die Deutschen aber nicht: Exotin in Haus 821 ist Anne Abernathy.Die Dame zählt 48 Lenze, kommt von den Jungferninseln und - fährtRennschlitten.