«Oh my God» - Prinzessin Dianas letzte Worte?
London/dpa. - «Oh my God» - das waren nach Angaben eines Zeugen die letzten Worte der tödlich verletzten Prinzessin Diana. «Die Lady versuchte noch zu sprechen», berichtete Damien Dalby bei der gerichtlichen Untersuchung des Todes der Prinzessin bei einem Autounfall vor mehr als zehn Jahren. «Sie sagte "Oh my God, Oh my God"» («Oh, mein Gott»), schilderte der Franzose nach britischen Medienberichten vom Freitag am Vortag per Videoverbindung aus Paris.
Dalby war am 31. August 1997 im Pariser Autotunnel am Place de l'Alma der erste Nothelfer, der den Unfallwagen mit der Prinzessin erreichte. Der Amateur-Feuerwehrmann war gerade durch den Tunnel gefahren, als kurz nach Mitternacht auf der Gegenfahrbahn die Limousine mit Diana gegen einen Pfeiler geprallt war. Wenig später wurde die bereits bewusstlose Prinzessin von Notärzten in ein Krankenhaus gebracht, wo sie starb.
Der Zeuge schilderte den Geschworenen auch das Verhalten der Fotografen am Unfallort. Einer der Paparazzi habe gerufen «Sie lebt noch!» und habe versucht, seine Kollegen von dem Wagen abzudrängen. Dalby bejahte die Frage eines der Anwälte, ob der Fotograf damit seine Kollegen habe auffordern wollen, Rücksicht zu nehmen und die Schwerverletzte nicht abzulichten. Ein anderer Fotograf habe aber später zu Polizisten, die ihn abdrängten, gesagt: «Wir verdienen unser Geld damit, lasst uns unseren Job machen!»
Dalby hatte seine Aussage bereits wenige Stunden nach dem Unfall bei der französischen Polizei zu Protokoll gegeben. Wenige Tage später hatte die Boulevardzeitung «Le Parisien» unter Berufung auf einen der Notärzte berichtet, die sterbende Diana habe umringt von Paparazzi gemurmelt «Leave me alone» («Lasst mich in Ruhe») und «Oh my God». Dann habe ihr ein Arzt eine Sauerstoffmaske auf das Gesicht gedrückt und sie habe das Bewusstsein verloren.
Die jetzige Untersuchung vor dem Obersten Gericht in London soll endgültig klären, ob Diana sowie ihr Begleiter Dodi Al Fayed Opfer eines Mordkomplotts oder eines Unfalls wurden. Mehrere Jahre währende Untersuchungen französischer und britischer Ermittler waren zu dem Ergebnis gekommen, dass der Chauffeur des Wagens unter Alkoholeinfluss zu schnell gefahren war und die Kontrolle über das Fahrzeug verloren hatte.