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Naturparke in Niedersachsen sind vielseitig

Von Elmar Stephan 29.06.2007, 10:05

Meppen/Hannover/dpa. - Noch vor 150 Jahren verirrte sich in diese Gegend im Emsland kaum ein Mensch. Legendär sind die Geschichten um Moorleichen: Menschen, die auf dem unsicheren Untergrund einsanken und erst Jahrhunderte später wieder auftauchten.

Wen dabei die Reiselust packt, hat jetzt eine Anlaufstelle: Unter dem Namen «Internationaler Naturpark Bourtanger Moor-Bargerveen» will sich die Region bei Touristen einen Namen machen.

Der westlichste Naturpark Niedersachsens ist nicht nur der jüngste des Flächenlandes. Er ist auch der einzige, der sich über die deutsche Grenze hinaus erstreckt. Auch die ans Emsland und die Grafschaft Bentheim angrenzenden Gemeinden in der niederländischen Provinz Drenthe gehören zu den Trägern, sagt Naturpark-Geschäftsführerin Petra Rosenbach in Meppen.

Sanfter Tourismus und nachhaltiger Umgang mit der Natur: Unter diesem Motto treten alle 13 Naturparke in Niedersachsen an. Ob Mittelgebirgserlebnisse im Harz, Teutoburger Wald oder im Solling im Weserbergland, Wanderungen durch die Lüneburger Heide oder Ferien an den Binnenseen Dümmer und Steinhuder Meer: Basis aller touristischen Angebote ist die Natur. «Unser Ziel ist es, das Naturerleben zu fördern, weil man nur bereit ist zu schützen, was man kennt», sagt Magnus Buhlert vom Umweltministerium in Hannover.

Naturparke sind Gebiete, in denen sich Landschafts- und Naturschutzgebiete befinden. Die Träger sind dafür verantwortlich, dass durch die Reisenden die Natur nicht in Mitleidenschaft gezogen wird. Das gilt selbst dann, wenn die vermeintliche Natur- in Wirklichkeit eine Kulturlandschaft ist, wie in der Heide. Seit der Bronzezeit ist der Wald zurückgedrängt worden, und auf den trockenen, sandigen Böden entwickelten sich die Heideflächen. Heute wird diese Kulturlandschaft durch die Beweidung mit Heidschnucken gepflegt. «Ganz viele kommen, um die Weite der Landschaft zu erleben», hat Julia Hallmann vom Verein Naturschutzpark in Bispingen erlebt.

Dabei sind die typischen Naturpark-Reisenden nicht nur die stillen Naturverehrer, stellt Klaus George, Geschäftsführer des Regionalverbandes Harz, klar. Genauso wichtig seien Sport-, Städte- und Kulturtourismus. Die beliebtesten Reiseziele in Niedersachsen nach der Nordseeküste mit den Ostfriesischen Inseln sind die Lüneburger Heide, der Harz und das Weserbergland, sagt Andreas Beuge, Sprecher im Landeswirtschaftsministerium in Hannover.

«Die Ressource Landschaft und Natur ist die Basis für unsere touristischen Angebote», sagt Carolin Ruh, Geschäftsführerin des Tourismusmarketing Niedersachsen. Natur allein aber reiche nicht. Der Wettbewerb im Gastgewerbe habe in den vergangenen Jahren zugenommen. Das Markenzeichen «Naturpark» könne durchaus bei der Kundenbindung helfen. Und Naturparke sind nicht nur bei Gästen vom 50. Lebensjahr an beliebt. «Der Altersdurchschnitt unserer Gäste entspricht dem Altersdurchschnitt der Gesellschaft», sagt George.

Informationen: Tourismusmarketing Niedersachsen, Theaterstraße 4-5, 30159 Hannover, Telefon: 0511/270 48 80, E-Mail: [email protected].

Informationen für Niedersachsen-Urlauber: www.reiseland-niedersachsen.de

Informationen über Nationalparks und Biosphärenreservate: www.naturparke.de