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Nachtschicht: Blutige Stadt

25.01.2009, 23:15

Hamburg/dpa. - Kaum haben Erichsen (Armin Rohde), Mimi Hu (Minh-Khai Phan-Thi) und Lisa Brenner (Barbara Auer) ihren erschossenen Kollegen Teddy Schrader unter die Erde gebracht, haben sie es in ihrer neuen «Nachtschicht» an diesem Montag im ZDF (20.15 Uhr) wieder mit Mord und Totschlag zu tun. Das ZDF hat den Krimi, der wie immer in Hamburg angesiedelt ist, mit dem Untertitel «Blutige Stadt» versehen.

Ein anonymer Anrufer kündigt an, von ihm selbst gefällte Todesurteile an Drogendealern zu vollstrecken. Der Unbekannte meldet dem Kriminaldauerdienst, dass er soeben einen Mann erschossen hat. Außerdem kündigt er weitere Morde an. Der Mann am Telefon nennt sich «Q» wie «Quantum», eine für den Krimi erfundene Designerdroge. Und tatsächlich findet die Polizei eine Leiche: Der Tote, Aykut Özdemir, galt auf dem Kiez als sauberer Geschäftsmann ­ ohne Drogenkontakte.

In seinem Reisebüro buchten auch Polizisten. Deshalb bittet die Nachtschicht-Besetzung die Kollegen vom zuständigen Revier um Amtshilfe. Der Dauerdienst, diesmal verstärkt durch Revierleiter Neumann (Uwe Kockisch) und seinen Kollegen Butscher (Simon Schwarz), sucht nach Layla (Sibel Kekilli), Aykuts junger Angestellten, die nach der Tat spurlos verschwunden ist. Einziger Anhaltspunkt ist zunächst ein schwarzer Wagen, der zur Tatzeit vor dem Reisebüro parkte.

Der Halter kommt als Täter nicht in Frage, denn er meldete den Wagen zur Tatzeit als gestohlen. Die Polizisten befürchten: Vielleicht ist der Mörder noch mit dem Wagen unterwegs? Tatsächlich: Gerade als Butscher Layla aufgespürt hat, nähert sich ein schwarzer Wagen. Es fallen Schüsse. Butscher stirbt. Warum gerade er? War er dem Täter bekannt, war er in die Drogenszene verwickelt? Reicht der lange Arm des Verbrechens auch bis in die oberen Polizeietagen? Brenner, Mimi Hu und Erichsen müssen in alle Richtungen ermitteln.

Wie immer bei den ZDF-«Nachtschicht»-Produktionen führte Autor Lars Becker auch bei dieser Produktion gleichzeitig die Regie. Auch Schauspieler Armin Rohde ist seit Beginn dabei: «Es ist nicht der normale Alltag von Polizisten zu sehen, die im Ein-Finger-Suchsystem Protokolle schreiben», sagt Rohde über die Reihe. «Was das Thema als Sujet interessant macht, sind die Situationen, in denen wir uns normalerweise wegdrehen. Das, wovor wir Angst haben, übt eine große Faszination aus.»

«Bei der "Nachtschicht" sind die Figuren nicht immer politisch korrekt und selbst Randfiguren sind voller Leben» sagt Schauspielerin Barbara Auer, die erst als Nachfolgerin von Katharina Böhm in den Kriminaldauerdienst einstieg. «Als ich selbst noch nicht dabei, sondern eine Zuschauerin früherer "Nachtschichten" war, habe ich mich dabei ertappt, dass ich ihnen gerne zugeguckt und Sympathie entgegengebracht habe, obwohl das, was sie getan haben, vielleicht alles andere als moralisch vertretbar war.»

Für ihre Kollegin Minh-Khai Phan-Thi - ihre Eltern stammen aus Vietnam - sind die Dreharbeiten im winterlichen Hamburg eine Strapaze: «Jedes Jahr denken wir, hoffentlich ist es bald vorbei, weil wir wie Zombies leben und das Sonnenlicht kaum sehen», sagt sie. «Nach ein paar Monaten können wir es aber nicht erwarten, uns am Set wiederzutreffen.»