Motorsport Motorsport: Mit schnellem Trabi auf Titeljagd
Sandersleben/MZ. - Autorennen mit Trabis. Zu DDR-Zeiten pilgerten da hundertausende Motorsportfans zum Sachsenring, nach Schleiz oder Frohburg.
Die Rennserie gibt es immer noch, und mit Martin Fricke (31) gehört ein Fahrer aus Sandersleben mit zu den besten in dieser Klasse. Platz sechs mit 62 Punkten standen letztes Jahr für das Team zu Buche, zu dem neben Fricke noch die Mechaniker Yves Schilling (31) und Henrik Palme (34) gehören.
Zum Saisonauftakt auf dem traditionsreichen Nürburgring schlug Fricke gleich ordentlich zu. Beide Rennen konnte er für sich entscheiden. In den folgen sechs Läufen schlug aber zumeist die Defekthexe zu. In Most landete er nach einer tollen Aufholjagd auf einem zweiten Rang.
Ansonsten musste er den Trabi-Flitzer vorzeitig mit unterschiedlichen technischen Defekten in die Box schieben.
Für die neue Saison gibt es nur ein Ziel: "Wir wollen den Meistertitel holen", zeigt sich Fricke kämpferisch. Für dieses ehrgeizige Unterfangen soll das Gesamtpaket Trabi technisch verbessert und vor allem die Defektanfälligkeit beseitigt werden.
Im Januar wird der neue Motor, der von dem Ex-Rennfahrer Frank Ziprian getunt wird, getestet. Im April erfolgt dann auf dem Hockenheimring der scharfe Start. "Bis dahin wollen wir den Motor so weit haben, dass er hält", sagt Fricke, der auf die Strecke geht "um zu gewinnen und nicht, um Pilze zu sammeln", wie er sagt. Das nimmt man ihm ab. Kommt er ins Ziel, ist er immer vorn dabei.
Beim ADMV-Trabant-Lada-Cup gingen jeweils um die 30 Fahrzeuge an den Start. Je zur Hälfte Trabis und Ladas. Gewertet wird freilich getrennt. Aber es kommt durchaus vor, dass die besten Trabis den eigentlich leistungsstärkeren Ladas im Rennen das Heck zeigen. Das ärgert diese freilich.
Rennen zu fahren ist ein kostspieliges Hobby für die Sanderslebener Crew. Einen Geldsponsor gibt es nicht. Um die 10 000 Euro müssen die drei Motorsportler pro Saison aus ihrer eigenen Tasche dazubuttern. Da ist es wichtig, dass sie bei ihren Abenden oder den Wochenenden beim Arbeiten am Rennwagen das Know-how in der Autowerkstatt Peter Palme in Sandersleben nutzen können. Dass die Trabi-Rennserie einmal aussterben könnte, davor ist Fricke nicht bange.
Zum einen sei diese für Einsteiger in einem finanziell halbwegs finanziell machbaren Rahmen, "und so lange es solche Motorsportverrückten wie uns gibt, bleibt die Klasse am Leben", ist sich Fricke sicher.
Weitere Informationen über diese Rennserie gibt es im Netz unter www.admv-tlrc.de