Motorsport Motorsport: Die wichtigsten Regeländerungen der Formel-1-Saison 2003
Melbourne/dpa. - An den neuen Formel-1-Regeln scheiden sich die Geister. Die einen begrüßen sie, die anderen verteufeln sie. Hier der Überblick über die wichtigsten Änderungen.
* Qualifikation: Völlig neu wurde die Qualifikation gestaltet, die als zweitägiges Einzelzeitfahren ausgetragen wird. Jeder Fahrer legt am Freitag und am Samstag zwischen 14.00 Uhr und 15.00 Uhr je drei Runden (Aufwärmrunde, fliegende Runde und Auslaufrunde) zurück. Am Freitag fährt der WM-Spitzenreiter als erster auf die Piste. Am Samstag kommt der Schnellste der «Vorqualifikation» dann als Letzter an die Reihe. Für die Startaufstellung ist allerdings nur die Samstagszeit maßgebend. In Melbourne beginnt das Qualifying nach dem WM-Schlussklassement des Vorjahres.
* WM-Wertung: Die ersten achtplatzierten (bisher sechs) eines Grand-Prix-Rennens erhalten Punkte (10-8-6-5-4-3-2-1).
* Hochsicherheitstrakt Parc Fermé: Qualifikation und Rennen werden als Einheit betrachtet, deshalb werden die Autos nach der Samstags-Qualifikation im so genannten Parc Fermè abgestellt. Zwischen Qualifikation und Start zum Rennen dürfen die Autos künftig nicht mehr aufgetankt und es dürfen auch nur ganz bestimmte Arbeiten durchgeführt werden.
* Ersatzwagen: Das T-Car darf nur noch nach einem Totalschaden verwendet werden. Wenn ein Pilot zwischen Qualifikation und Rennen in den Ersatzwagen steigt, muss er hinter dem Feld aus der Boxengasse starten.
* Verbote: Stallregie und die Übermittlung von Telemetriedaten sind von sofort an verboten. Elektronischen Fahrhilfen Traktionskontrolle, Startautomatik und vollautomatisches Getriebe sind nur noch bis zum Großen Preis von Großbritannien (20. Juli) erlaubt.
* Reifen: An einem Grand-Prix-Wochenende darf jedes Team statt Einheitsreifen zwei verschiedene, direkt auf die speziellen Bedürfnisse abgestimmte Reifen verwenden.
* Aufwärmtraining: Kurzerhand gestrichen wurde das so genannte «Warm-up» am Vormittag vor dem Rennen. Dafür wird ein 15-minütiger Funktionstest am Samstag vor dem Qualifying.
* Testfahrten: Teams, die zwischen dem 1. März und dem 1. November nur an 20 Testtagen - jedes eingesetzte Auto bedeutet einen Testtag - fahren, dürfen am Freitag vor dem Rennen (08.30 Uhr/10.30 Uhr) ein Zusatz-Training absolvieren. Sie dürfen neben den beiden Grand-Prix-Wagen auch den Ersatzwagen sowie einen Reservefahrer einsetzen. Renault, Jaguar, Jordan und Minardi haben sich für diese Variante entschieden.