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Motorsport Motorsport: Deutsche bei Rallye Monte Carlo nur Zuschauer

Von Toni Hoffmann 21.01.2004, 16:05

Monaco/dpa. - Die deutschen Fahrer sind zum Auftakt der Rallye-Weltmeisterschaft nur Zuschauer. Erstmals nach 14 Jahren startet die WM-Saison ohne deutsche Beteiligung. Ein deutscher Privatfahrer ist bei der 72. Auflage der Rallye Monte Carlo ebenfalls nicht gemeldet.

Die Zeiten eines Walter Röhrl, der bei der Jagd rund um das Fürstentum vier Mal (1980, 1982, 1983, 1984) mit vier verschiedenen Automarken triumphierte, sind lange vorbei.

Auch die Rallye Monte Carlo ist vom Ruhm der Vergangenheit mittlerweile weit entfernt. Der Klassiker hat bei seiner 72. Auflage weiter an Faszination verloren. Die «Monte» wurde in das WM-Reglement gepresst und ist nun ein Lauf wie jeder anderer auch. Die Anfahrt aus anderen europäischen Städten wurde schon vor fünf Jahren gestrichen. Auch die berühmte «Nacht der langen Messer» musste über die Reglementsklinge springen.

In diesem Jahr kommt es für die «Monte» noch schlimmer. Nur 48 Teams aus 21 Nationen, in den Glanzzeiten waren es 180, haben in diesem Jahr gemeldet - das bislang kleinste Starterfeld. Bei der 1413 km langen Rallye, die am 22. Januar traditionell vor dem berühmten Casino gestartet wird und am 25. Januar endet, stehen diesmal 15 Prüfungen (= 389,32 km) auf dem Programm an.

Der Kandidatenkreis für den WM-Titel ist ebenfalls geschrumpft. Statt sechs wie im Vorjahr kämpfen diesmal nur fünf Automobil-Hersteller um die Marken-WM. Hyundai, das Ex-Team von Armin Schwarz (Oberreichenbach), verzichtete bereits in der vergangenen Saison auf die letzten vier Läufe. Skoda wird erst ab Juni in Griechenland in die WM-Saison einsteigen und gab die Verpflichtung des 40 Jahre alten Schwarz bekannt.

Dafür feiert Mitsubishi, Marken-Champion von 1998, nach einem Jahr Entwicklungspause für den neuen Lancer WRC04 unter der Leitung des Deutschen Sven Quandt sein Comeback. Neu ist auch, dass die Teams nur noch zwei statt drei Fahrzeuge für die Marken-WM melden dürfen.

Die Zahl der WM-Läufe wurde von 14 auf 16 erhöht. Neu im Kalender sind die Rallyes in Mexiko Mitte März und in Japan Anfang September. Die Deutschland-Rallye wird vom 20. bis 22. August als zehnter Lauf ausgefahren.

Der im letzten Jahr begonnene Generationswechsel wird sich in der neuen Saison fortsetzen: Fahrer wie der norwegische Weltmeister Petter Solberg (Subaru), der Franzose Sebastian Loeb (Citroen) oder der Este Marko Märtin (Ford) haben das Kommando übernommen. Der vierfache Rekord-Champion Tommi Mäkinen (Finnland) hat abgedankt, der vertragslose Schotte Colin McRae quälte sich im Nissan bei der Dakar durch die Wüste. Von der alten Garde sind nur der Spanier Carlos Sainz (Citroen) und der Finne Marcus Grönholm (Peugeot) geblieben.