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MOTORSPORT MOTORSPORT: Beliebtes Einstiegsmodell

Von TORSTEN KÜHL 28.07.2011, 15:15

FREIRODA/NAUMBURG. - Und in der Einsteigerklasse NSR für die Piloten der 7,2 PS starken Zweitakter liegt der elfjährige Philip nach sechs Veranstaltungen mit insgesamt zwölf Läufen immerhin auf Platz 17 mit 26 Zählern. Lukas, der erst acht ist und seine erste Saison in dieser Serie bestreitet, ist zwar bislang noch nicht in die Punkteränge gefahren; vor Leo Waldmann, dem Junior des zweifachen Vizeweltmeisters, blieb er jedoch auch schon einmal, Mitte Juni in Wittgenborn. In der NSF-Klasse, wo 8,2 PS starke Viertaktmaschinen gefahren werden, liegt Moritz Jenkner auf Platz vier. Allerdings hat sich der zehnjährige Sohnemann des Grand-Prix-Siegers von Assen 2003 bei einem Sturz in Wittgenborn das Bein gebrochen.

"Für Lukas ist es ein Lernjahr, aber es macht ihm Spaß, gegen die zumeist ältere Konkurrenz zu fahren, und er entwickelt auch eine Menge Ehrgeiz", sagt Vater Fred Franke, der in der Naumburger Michaelisstraße einen Autoteilehandel betreibt. Das Hobby seines Sohnes, künftiger Drittklässler der Salztorschule, ist allerdings ein nicht ganz billiges. "So um die 5000 Euro kommen da pro Jahr schon zusammen, wobei das Nenngeld für die Rennserie mit 500 Euro eigentlich recht preiswert ist", findet Franke senior. Schließlich seien darin nicht nur Startgeld und Gebühren für die Campingplätze enthalten, sondern auch Kosten für so wichtige Dinge wie Streckenposten, Rennärzte und Sanitäter.

Philip Jork war 2008 durch einen Artikel in einer Motorrad-Fachzeitschrift auf ein Sichtungstraining in Schleiz aufmerksam geworden. "2009 startete ich dann beim Weinbergrennen in Naumburg sowie beim Youngster-Cup in Thüringen und Hessen", berichtet der Schüler des Naumburger Domgymnasiums, der nun in die sechste Klasse kommt. Vergangenes Jahr feierte er dann mit Platz 25 der Gesamtwertung seinen Einstand im Mini Bike Cup.

Philips Vorbild ist der dreifache Weltmeister Daniel Pedrosa aus Spanien. "Ich finde seine Art super und habe ihn bei seinem Sieg auf dem Sachsenring live erlebt." Wie der Elfjährige ist Pedrosa ein Honda-Pilot. Und die WM ist auch das große Ziel des Freirodaers. "Die nächste Stufe auf der Karriereleiter ist allerdings erst einmal die Teilnahme am ADAC Junior Cup." In diesem ist übrigens auch Steve Jenkner einst gestartet. Dass er alles gibt, um einmal ein bekannter Fahrer zu werden, beweist Philip Jork auch damit, dass er nicht nur Bleifrei, sondern auch eine Menge Kraft und Kondition tankt. "Jeden Morgen mache ich Frühsport auf dem Stepper oder dem Hometrainer. Außerdem fahre ich viel Mountainbike und Skateboard", berichtet der ambitionierte Rennfahrer aus dem beschaulichen Sackgassendorf oberhalb von Bad Kösen.

TERMINE: Der Mini Bike Cup des ADAC zählt zu den erfolgreichsten Nachwuchsserien im deutschen Motorradsport. Gefahren wird - mit Ausnahme des Sachsenrings - auf Kartbahnen. Er gilt als die ideale Einsteigerklasse für junge Nachwuchsrennfahrer im Alter zwischen acht und 14 Jahren, die den Sprung in die Motorrad-Weltmeisterschaft schaffen wollen.

Bereits absolvierte Rennen 2011: Oschersleben, Faßberg, Harsewinkel, Aschersleben, Wittgenborn, Bopfingen.

Noch ausstehende Rennen: Geesthacht (27. / 28. August), Sachsenring (3. / 4. September), Cheb (10. September), Wackersdorf (17. September).

Internet-Auftritt von Lukas Franke: www.sathunter.de