Motorsport Motorsport: 21. Rallye-Deutschland «auf Bewährung»
Trier/dpa. - Die Weltelite trifft sich bei der Rallye- Deutschland. Doch diesmal darf es die Probleme des Vorjahres nicht wieder geben, wenn nicht schon nach der dritten Auflage das Aus kommen soll. Das hat der Automobil-Weltverband FIA durchblicken lassen. Sicherheit ist deshalb oberstes Gebot bei der 21. ADAC- Rallye, die am Donnerstagabend in Trier gestartet wird. Trotz aller Kritik wird das stärkste Feld mit 81 Teams aus 27 Ländern bei der ersten Asphalt-Rallye in diesem Jahr antreten. Mit dabei: 30 Boliden aus der Königsklasse.
«Für die FIA und uns als Organisatoren rangiert die Verbesserung der Zuschauer-Sicherheit an erster Stelle», sagte Rallye-Chef Armin Kohl aus Wittlich. Die Veranstaltung findet nach den Mängeln des Vorjahres sozusagen «auf Bewährung» statt. Als Folge der chaotischen Zustände durch den nicht erwarteten Ansturm von 225 000 Zuschauern, drohte monatelang eine Absage. Nach zweimaliger Inspektion gab der Automobil-Weltverband FIA erst im Mai grünes Licht.
Der erwartete Ansturm von einer Viertelmillion Zuschauern soll mit einem neuen Konzept begegnet werden. Vor allem wird die Strecke nicht mehr durch Ballungsräume führen. Mehr als 2000 Streckenposten, die an 5313 Positionen auf den 22 Prüfungen (= 388,23 Kilometer) eingesetzt werden, sollen an den drei Rallye-Tagen einen reibungslosen Ablauf garantieren. «Doch das Konzept kann nur aufgehen», erklärte Kohl, «wenn die Fans an der Strecke durch besonnenes und rücksichtsvolles Verhalten mitspielen.»
Als Halbzeitmeister kommt der britische Peugeot-Pilot und Vorjahreszweite Richard Burns (37 Punkte) nach Trier. Er rangiert allerdings nur einen Punkt vor dem Spanier Carlos Sainz (Citroen). Mit seinem ersten Sieg bei einer Asphalt-Rallye möchte sich der finnische Weltmeister und WM-Dritte Marcus Grönholm (30), der 2002 Dritter in Trier war, mit seinem Peugeot im Titelkampf zurückmelden. Als großer Favorit aber gilt der junge französische Citroen-Pilot und Vorjahressieger Sébastien Loeb. Ford und Subaru befinden sich im Augenblick im Aufwärtstrend und könnten mit dem Esten Markko Märtin (Ford) und dem Norweger Petter Solberg (Subaru) erfolgreich sein. Seine WM-Premiere feiert in Deutschland Skoda mit dem neuen Fabia.
Im letzten Jahr erlebten die deutschen Gastgeber ein sportliches Fiasko; keiner erreichte das Ziel. Armin Schwarz (Oberreichenbach) überstand seinen bislang schwersten Unfall, als er am zweiten Tag auf den Betonpisten des Truppenübungsplatzes Baumholder mit seinem Huyndai Accent gegen einen Baum raste und sich nur eine Rippe brach.
«Ich denke nicht mehr an diesen Unfall. Für mich ist dies eine Rallye wie jede andere auch», erklärte der 40-jährige Schwarz. «Ich hoffe, dass wir in diesem Jahr mehr Glück haben und ein gutes Ergebnis und auch wichtige WM-Punkte erzielen werden.» Auf eine Zielankunft mit einem gutem Resultat hofft auch der vierfache deutsche Rallyemeister Matthias Kahle (Görlitz), der zwar wieder mit einem Skoda Octavia startet, aber in diesem Jahr nicht für die Marken-WM nominiert worden ist.