Motorrad-WM Motorrad-WM: Valentino Rossi siegt mit gebrochenem Daumen

Donington/dpa. - Den Sieg in der Achtelliter-Klasse holte der Franzose ArnaudVincent. Der Aprilia-Fahrer setzte sich gegen Daniel Pedrosa(Spanien/Honda) und WM-Primus Manuel Poggiali aus San Marino (Gilera)durch. Dabei war Vincent, der bereits zum Auftakt in Suzuka dieoptimale Punktzahl erreicht hatte, als 16. genauso wie Jenkner nuraus der vierten Reihe gestartet.
Trotz gebrochenen Daumens nach seinem schweren Sturz am Freitagschrieb Valentino Rossi in seinem 100. Grand Prix ein weiteresKapitel seiner Erfolgsgeschichte. Der dreimalige Weltmeister ausItalien gewann auf seiner Honda in der MotoGP-Klasse vor seinemLandsmann und Erzrivalen Max Biaggi (Yamaha) und Alex Barros(Brasilien/Honda). Im Damensitz überquerte Rossi bei seinem siebtenSieg im achten Rennen die Ziellinie. Der Bochumer Alexander Hofmann(Honda) wurde 17.
In der Klasse bis 250 ccm setzte der Italiener Marco Melandriseine Siegfahrten fort. Der Aprilia-Pilot schaffte den vierten Erfolgin Serie und den fünften insgesamt. Auf die Plätze kam das spanischeDuo Fonsi Nieto und Toni Elias (beide Aprilia). Markenkollege und WM-Debütant Dirk Heidolf (Hohenstein-Ernstthal) kam als 18. ins Ziel. AmSachsenring will der 20fache Grand-Prix-Gewinner in der Viertelliter-Klasse wieder ins Geschehen eingreifen.
Auf der Insel standen die Vorzeichen für den wegen der Arm-Verletzungen von Klaus Nöhles (Nettetal) und Jarno Müller (Limbach-Oberfrohna) erneut einzigen deutschen Fahrer im 36-köpfigen Feld der125er Klasse schlecht. Geschwächt durch eine Grippe enttäuschteJenkner in den Qualifikationen und musste auf einen guten Starthoffen. Den legte der Sachse dann auch hin. In den ersten Sekundendes Rennens machte er gleich fünf Plätze gut.
Schnell löste sich auf dem kurvigen Kurs eine zehnköpfigeSpitzengruppe. Darunter auch Jenkner, der sich in der ersten Hälftezurück hielt und zumeist das Schlusslicht der Führungsgruppe bildete.Acht Runden vor dem Ende schob sich der Sachse auf den 6. Rang vorund raste mit einigen Runden-Bestzeiten an den zeitweise über fünfSekunden vor ihm liegenden Japaner Masao Azuma heran.
Während sich das Top-Quartett der Gesamtwertung mit Poggiali,Pedrosa, Vincent sowie Cecchinello absetzte, bewies der 1,62 m kleineJenkner ein großes Kämpferherz. «Ich war sogar schon vorbei an Azuma,dann hat er mich aber wieder überholt. In der letzten Kurve wollteich es dann nicht noch einmal probieren, nachdem ich vorher dortschon ein paar Mal ausgeritten war», erklärte Jenkner. Am Ende betrugsein Rückstand auf den 4. Platz weniger als zwei Zehntelsekunden.Freilich profitierte der Sachse auch vom Sturz seines WM-VordermannesCecchinello, der sich in der drittletzten Runde ins Grasverabschiedete.