Motorboot Motorboot: Debütant Knape fährt auf Platz drei der Tageswertung
Dessau/Brodenbach/MZ. - Fromm startete durchaus erfolgreich in das Championat. Den ersten Lauf konnte der Muldestädter gewinnen. Am zweiten Renntag kam jedoch das frühzeitige Aus für den Dessauer Bauunternehmer. Auf zweiter Position liegend, versuchte Fromm dem führenden Rene Behncke (früher Dessau, jetzt Leipzig) den Weg abzuschneiden. Fromm fuhr durch die Heckwelle des für das Dessauer Rennteam fahrenden Behnckes. Durch dieses riskante Manöver zerstörte sich Fromm nicht nur die Frontscheibe seines Bootes, sondern schrottete auch noch ein Pleuel seines Zweizylinder-Boxermotors. Der verheißungsvolle Saisonauftakt endete für Fromm mit einem kapitalen Motorschaden anders als erwartet. Fromm konnte anschließend nur noch aus der Zuschauerperspektive dem Rennverlauf folgen.
Mit sich und seiner Leistung zufrieden sein konnte hingegen Motorbootneuling Dominik Knape, der in der 0-250 an den Start fuhr. Der ehemalige Motocrosser und Seitenwagenfahrer hatte nach seinem Metierwechsel anfangs Probleme mit der Umstellung. "Früher hatte ich eine Bremse. Jetzt muss ich viel weiter vorausdenken als beim Motorrad", erzählt er. Rennboote haben nämlich keine Bremsen. Knape gewöhnte sich dann aber doch verhältnismäßig rasch an sein neues Gefährt, das Vorjahresboot seines Vereinskollegen Fromm.
"Für uns war es wichtig anzukommen, und das haben wir auch geschafft." Dominik Knape DebütantAuf Anhieb fuhr der O-250 Pilot auf den dritten Platz der Gesamtwertung. Dabei hieß es für den 34-jährigen erst einmal lernen. Denn anders als beim Training auf dem heimischen Kornhauskurs, wo er für sich allein unterwegs war, fuhren nun sechs weitere Boote um einen Ovalkurs auf der Mosel. Knape behielt trotzdem die Nerven und zeigte einen guten und vor allem fairen Fahrstil. Im ersten Lauf fuhr er hinter Fromm auf den zweiten Platz (beide Klassen starteten gleichzeitig in einem Lauf). Im zweiten Durchgang wurde Knape Vierter, ehe er dann im abschließenden Lauf Besuch von der Defekthexe bekam.
Nach einer ausgiebigen "Dusche" durch einen Konkurrenten versagte der Motor an Knapes Boot, vermutlich durch den Wasserschwall. Der Dessauer musste daher den Rest des Rennens vom Ufer aus verfolgen. Trotzdem zeigte sich Knapes Mechaniker Heiko Schmidt zufrieden, vor allem hinsichtlich der Leistungsfähigkeit des Motors. Diese war vorab in Frage gestellt worden. "Trotz des vermeintlich schwächeren Triebwerks haben wir beweisen können, dass unser Arens-Motor für den Einstieg in diese Klasse völlig ausreicht", meinte er. "Für uns war es wichtig anzukommen und das haben wir auch geschafft", resümierte Knape.
Auch nicht unzufrieden dürfte das Demmler Racing Team aus Brodenbach nach Dessau heimgekehrt sein. Mit Renè Behncke gewann ein Pilot des Dessau-Roßlauer Teams den ersten Wertungslauf zur Deutschen Meisterschaft der Klasse 0-350. Das Stelldichein der Klasse O 350 können die Dessau-Roßlauer am 5. und 6. Juli beim Internationalen Motorbootrennen sehen. Dann nämlich gibt es den heißen Tanz auf dem Kornhauskurs.