Monogamie für Anfänger
Hamburg/dpa. - Eine erfrischend locker-leichte Variante der altbekannten Story erzählt der Fernsehfilm «Monogamie für Anfänger», der bei Arte an diesem Freitag um 21.00 Uhr erstmals im Fernsehen gezeigt wird. Darin entscheidet sich Felix (Martin Glade), Ende 20 und seit sechs Jahren mit Fabienne (Heike Warmuth) zusammen, dass die Zeit für die Ehe gekommen ist.
«Was?» - Fabis entgeisterte Reaktion ist nicht ganz das, was Felix bei seinem Antrag im vornehmen Restaurant in Paris erwartet hat. Sie findet, dass er es sich selbst zu leicht und ihr zu schwer macht, wenn er sich nach langer Überlegung für die Ehe entscheidet und dann von ihr ein ganz schnelles und spontanes «Ja» erwartet. «Frag mich nach dem Essen noch mal», sagt sie schließlich.
Nachdem Fabi zugestimmt hat, seine Ehefrau zu werden, gerät Felix in einen unerwarteten Gefühlsstrudel. Jede der attraktiven jungen Frauen um ihn herum scheint ihn verführerisch anzulächeln - als wolle sie ihm klarmachen, dass er sich auf einen folgenschweren Verzicht einlässt. Und er trifft Johanna (Lavinia Wilson) wieder, mit der er vor zwei Jahren eine kurze, aber heftige Affäre hatte. In seiner Verunsicherung helfen ihm auch Äußerungen seines Vaters und künftigen Schwiegervaters nicht weiter, wie: «Ich bin jetzt seit 28 Jahren verheiratet und hab' die ganze Zeit über nicht ein einziges Mal an Scheidung gedacht - nur an Mord.»
Fabi versucht Felix davon zu überzeugen, dass Verzicht aus Liebe kein Verlust an Freiheit sein muss. Doch Felix ist so frei, sich noch einmal mit Johanna einzulassen - heiß und leidenschaftlich. Und dann hält er es für nötig, zwischen Standesamt und Traualtar seiner Fabi den Seitensprung zu gestehen. Die rächt sich auf ihre Weise und reduziert Felix zu einem Nervenbündel.
Drehbuchautor Lars Kraume, für «Dunckel» 2000 mit dem Grimme-Preis und für «Guten Morgen, Herr Grothe» 2007 als Regisseur mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet, hat die Gefühlsnöte seiner Figuren mit den Erfahrungen der 68er Generation verknüpft. Musste die Elterngeneration noch den Kampf um sexuelle Befreiung und freie Liebe ausfechten, haben die Jungen von heute mit eben dieser Freiheit zu kämpfen. Regisseur Marc Malze setzte seinen ersten langen Spielfilm um, nachdem er für seine Kurz- und Werbefilme mehrfach ausgezeichnet wurde.