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Mönchengladbach Mönchengladbach: Ära Peter Pander bei Borussia beendet

Von Paul Wollenhaupt 08.03.2007, 15:43

Mönchengladbach/dpa. - Sein Nachfolger wird überraschend derehemalige Nationalspieler Christian Ziege, der einen Vertrag bis 30.Juni 2009 bekommt. «Wir werden alles unternehmen, um denKlassenverbleib zu schaffen und müssen zudem die Planungen für dieneue Saison forcieren», begründete Vereinspräsident Rolf Königs dieEil-Maßnahmen.

Der 35 Jahre alte Ziege, der bislang die B-Jugend des fünfmaligendeutschen Meisters betreute, steht für das «junge, hungrige Team ausden eigenen Reihen», wie Königs die künftig Verantwortlichen desTabellen-Letzten bezeichnete. Dazu gehören Cheftrainer Jos Luhukay(43), Teammanager Steffen Korell (35) und Max Eberl (33) als DirektorJugend und Amateure. «Das ist eine Zäsur, ein Neuanfang. Den machenwir mit Christian Ziege, der unserem Kompetenzteam Sport vorsteht»,sagte Königs.

«Es ist für mich eine Ehre, diesen Posten zu übernehmen», äußerteder frühere England- und Italien-Profi Ziege bei seiner Vorstellungim Borussia-Park. Er wolle im Zusammenwirken mit den anderenVerantwortlichen «alles daran setzen, dass unsere Profimannschaft inder ersten Liga bleibt». Um das für ihn ungewohnte Terrainerfolgreich bearbeiten zu können, will sich der 72-maligeNationalspieler «Tag und Nacht dransetzen, um diese Sachen für dieBorussia zu lernen».

Vor der Verpflichtung Zieges hatte die Borussia die sofortigeTrennung von Pander verkündet, der zu Wochenbeginn seinen Rücktrittofferiert hatte. «Die ganze Diskussion in der Öffentlichkeit und desUmfelds bezüglich unseres schlechten Tabellenplatzes hat sich zuletztnur auf meine Person fixiert. Für mich hat dies unerträglicheDimensionen angenommen», erklärte der 56 Jahre alte Panderschriftlich. Ihm gehe es «nur um das Wohl von Borussia».

Der ehemalige Manager des VfL Wolfsburg, der am 21. April 2005 alsNachfolger von Christian Hochstätter verpflichtet worden war, hattein Mönchengladbach noch einen Vertrag bis 30. Juni 2008. Dieser wirdjetzt gelöst, Pander erhält wohl eine Abfindung. Er wollte «mitdiesem für mich äußerst schweren Schritt» die Mannschaft vor demErstligaspiel am Samstag gegen Hertha BSC aus der Schusslinie nehmen.«Sie ist intakt und hat einen hervorragenden Trainer», meinte Pander.Doch die jüngsten negativen Einflüsse seien am Ende «zu belastend fürden Verein und mich gewesen».

Wegen seiner Transferpolitik war Pander nie unumstritten. Erverantwortete zahlreiche Spieler-Einkäufe, die aber kaum diegewünschten Erfolge nach sich zogen. Die unter Pander zu Standegekommene Verpflichtung des Argentiniers Federico Insua fürgeschätzte 4,5 Millionen Euro ist bislang der teuerste Transfer derMönchengladbacher Vereinsgeschichte.

In der jüngeren Vergangenheit hatte es gegen Pander Morddrohungengegeben, was der 56-Jährige Anfang Februar öffentlich bestätigthatte. Einen Rücktritt hatte er zu diesem Zeitpunkt nochausgeschlossen. Bei Heynckes hatten ähnlichen Drohungen wie gegenPander mit zum Rückzug des Cheftrainers beigetragen.