1. MZ.de
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. Mobilfunkanlage in Bennstedt: Mobilfunkanlage in Bennstedt: Antennen-Mast soll umgesetzt werden

Mobilfunkanlage in Bennstedt Mobilfunkanlage in Bennstedt: Antennen-Mast soll umgesetzt werden

Von Eike Käubler 09.05.2001, 16:22

Bennstedt/MZ. - Kein Ende zeichnet sich im Streit um eine Mobilfunkanlage auf dem Gelände der Bennstedter Grundschule ab. Antennen-Gegner haben sich mittlerweile zu einer Bürgerinitiative zusammengeschlossen. Sie fordern, dass der Mast wegen möglicher Strahlengefahr in unbewohntem Gebiet - an der äußersten Gemarkungsgrenze - aufgestellt wird. Dazu sollte der mit der Telekom bestehende Vertrag geändert werden. Das Unternehmen hatte die Anlage mit Einverständnis des Gemeinderates Anfang Januar gebaut (die MZ berichtete).

Die Bürgerinitiative kämpft auf einsamer Flur. Hilfe von lokalpolitischer Seite blieb bislang aus. "Trotz mehrfacher Gesprächsangebote an den Gemeinderat", wie Astrid Dolge, Sprecherin der Initiative, gegenüber der MZ betont. Noch heuten warten die Betroffenen zudem auf eine Antwort von Landrat Knut Bichoel (CDU). An ihn hatten sie vor vier Wochen einen offenen Brief gerichtet. Sie forderten "menschlicherseits schützenswerte Zonen, in denen Mobilfunkstationen mit ihren nichtkalkulierbaren gesundheitlichen Risiken nicht errichtet werden dürften." Per Satzung sollte diese Maßgabe festgeschrieben werden. Auch der MZ gelang es nicht, eine Stellungnahme vom Landrat zu erhalten. Pressesprecher Bernd Heinrich sagte auf eine entsprechende Anfrage lediglich, dass "das komplexe Thema und viele ungeklärte Fragen im Zusammenhang mit der möglichen Strahlengefahr eine schnelle Beantwortung unmöglich" machten. Die Bürgerinitiative lässt sich dennoch nicht beirren. Ihre 13 Mitglieder haben inzwischen Unterschriften gesammelt.

Mit Hilfe den Stimmen wollen sie den Gemeinderat auffordern, einen Bürgerentscheid zum Thema zu organisieren. Zumindest diesem Ziel sei man einen großen Schritt näher gekommen, so Frau Dolge. "300 wahlberechtigte Bennstedter haben unterschrieben. 210 wären indes nur nötig gewesen." Sie sieht nun den Gemeinderat am Zug. Der Rat müsse innerhalb eines Vierteljahres den Bürgerentscheid offiziell ansetzen. Nach Meinung der Initiative ist die Landratswahl am 10. Juni der richtige Termin. Das, so glaubt die Sprecherin, würde die Organisation erleichtern und Geld sparen. Bürgermeister Werner Uhlmann hat nach eigenem Bekunden mit dem Bürgerentscheid kein Problem. "Wenn rechtlich alles sauber gelaufen ist - warum nicht." Die wahren Schwierigkeiten kämen ohnehin erst später. "Denn falls die Telekom, die einen rechtmäßigen Vertrag vorweisen kann, auf dem Standort Grundschule beharrt, müsste geklagt werden." Die dadurch entstehenden Kosten müssten aus Haushaltsmitteln beglichen werden. "Die Gemeinde könnte leicht an den Rand des Ruins getrieben werden", so Uhlmann.