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Mit dem Rad durch Sachsen-Anhalt Mit dem Rad durch Sachsen-Anhalt: Zwischen Weinbergen und Historie

Von Albrecht Günther 10.07.2003, 15:27

Halle/MZ. - Jetzt ist auf einen schmalen Wegausgang zu achten, der über die Kleine Saale führt. Durch eine Pforte wird die Klostermauer passiert - der Weg führt bis nach Naumburg-Almrich. Hier stößt die Strecke auf den Saale-Radwanderweg (blaues Strich-Symbol oder grün ausgeschildert). Die Bundesstraße nach links kreuzen, dann am Abzweig nach Bad Bibra auf den Saale-Radweg nach rechts einbiegen und unter den Bahnschienen hindurch dem Weg folgen. Links zeigt sich nun die Saale, rechts kommt das Panorama von Naumburg in den Blick. Unübersehbar dabei die Türme des Doms Peter und Paul. Das Bauwerk gehört zum Weltkulturerbe. Daneben der Turm der Wenzelskirche. Nach dem Unterqueren der Bundesstraße an der Saalebrücke ist bald der Naumburger Blütengrund erreicht. Das Ausflugsgebiet an der Mündung der Unstrut in die Saale lockt mit Kanuverleih, Naturbad und Gaststätte zum Verweilen. Dann geht es weiter auf dem Saale-Radweg in Richtung Henne. Eben eröffnet, lädt die Naumburger Wein- und Sektmanufaktur auf der anderen Saale-Seite zum kühlen Trunk ein. Um hinüber zu kommen, muss die Hennen-Brücke überquert werden. Zwar geht es nun saaleaufwärts, doch führt die Strecke auf dem Unstrut-Radwanderweg, der hier beginnt. Ein blaues U ist sein Kennzeichen. Durch Wiesen geht der Weg an Weinbergen vorbei bis zum historischen Fährhaus. Wer abkürzen will, kann im Blütengrund die Fähre nehmen. Nächster Verweilpunkt ist das Steinerne Album.

1722 wurden die Reliefbilder zur Geschichte des Weins in den Fels des vom Hof-Juwelier des Herzogs von Sachsen-Weißenfels, Johann Christian Steinauer, erworbenen Weinberges geschlagen. Unweit davon wird der Max-Klinger-Weinberg passiert. Der Maler und Grafiker erwarb 1903 das Anwesen, wurde nach seinem Tod 1920 dort auch begraben. Mit einer kleinen Ausstellung erinnert das Radierstübchen an den Künstler. In Großjena muss an der Brücke die Unstrut überquert werden, dann führt der Unstrut-Radweg weiter bis Nißmitz. Die Dorfkirche grüßt schon bald, rechts kommen die Neuenburg und die Weinberge ins Bild.

Unterquert wird die neue Straßenbrücke. Schließlich erreicht der Weg Freyburg. Nach Überqueren der Bundesstraße führt der Weg zunächst durch Gärten, dann sind Weinberge zu sehen. An der Zeddenbacher Mühle beginnt der Hasselbach-Radweg (violettes H-Schild). An einer weiteren Schleuse vorbei folgt die Tour dem Weg in Richtung Balgstädt. Hoch oben ist rechts die Klosterkirche Zscheiplitz zu sehen. In Balgstädt - nach Überqueren der Schienen - nach links auf die Bundesstraße biegen und nach rechts auf der Straße in Richtung Größnitz. Größnitz und Städten - hier zunächst in Richtung Obermöllern fahren - sind stille Dörfer, ebenso Pomnitz, das über den asphaltierten und gut ausgebauten Hasselbach-Weg erreicht wird. Dort biegt der Weg rechts ab, die Strecke führt jedoch in Richtung Niedermöllern weiter, das durch seine Windmühle erkennbar ist. Dann geht es auf der Straße in Richtung Naumburg. Nach einer längeren Steigung entschädigen ein herrlicher Blick auf die Domstadt und eine lange Abfahrt für manche Mühe. Nun am Ortsausgangsschild Naumburg-Weinberge rechts auf den Saale-Radweg einbiegen - und bald ist der Abzweig Fischhaus erreicht, wo eine Brücke über die Saale führt.

Vor dem Ziel - der Turm der Pfortenser Klosterkirche winkt bereits - ist eine Klippe zu meistern. Wegen des regen Zugverkehrs sind am Bahnübergang die Schranken stets geschlossen. Der Wärter muss gerufen werden.