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Mit dem Rad durch Sachsen-Anhalt Mit dem Rad durch Sachsen-Anhalt: Rund um den Süßen See

Von Wolfram Bahn 21.08.2003, 19:12

Halle/MZ. - Vor dem Start lohnt ein kurzer Blick in den Innenhof des 400 Jahre alten Schochwitzer Schlosses, das heute Grundschule, Kindergarten und Jugendklub beherbergt. An manchen Wochenenden ist die Heimatstube im Schloss geöffnet, die einen Einblick ins Leben von anno dunnemals gewährt.

Auf der Straße nach Höhnstedt kann man bei schönem Wetter bis zur Raffinerie bei Leuna, dem Buna-Kraftwerk und zum Petersberg sehen. In dem Weinbauort biegt man rechts in Richtung Neehausen ab, rollt kurz darauf die Mittelstraße hinunter und folgt dann dem Hinweisschild zur Gaststätte "Am Kelterberg". Nach einem Anstieg von etwa einem halben Kilometer Länge erreicht man am "Funkturm" ein Plateau mit Apfel- und Aprikosenplantagen und hat von dort einen weiten Blick über das Mansfelder Wein- und Seenland. Gut zu erkennen ist der Schornstein von Romonta Amsdorf. Davor erstreckt sich der Grund des ehemaligen Salzigen Sees. Linkerhand im Tal liegt der Kernersee. Rasant geht es nun bergab. Die Schussfahrt mündet auf die alte B 80, die rechts weiter in Richtung Seeburg führt.

Von hier aus kann der eigentliche Rundkurs starten, der auf der Nordseite des Sees asphaltiert ist, auf der anderen Seite zwischen Lüttchendorf allerdings nur ein befestigter Feldweg, der an einigen Stellen ziemlich eng ist und Schlaglöcher aufweist.

Es geht vorbei an den Kirschplantagen am Nordufer und an den Salzwiesen am südlichen Uferbereich. Rings um das etwa 250 Hektar große Fischerei- und Erholungsgewässer trifft man auf eine interessante Vogel- und Pflanzenwelt. Entlang der Steinbrüche am nördlichen Ufer, an dem sich auch ein Campingplatz befindet, kann man Goldammer, Wendehals oder Grünspechte beobachten, während im Bereich der Salzwiesen die Rohrweihe, Wasserrallen und Rohrdommeln brüten.

Der Rundkurs beginnt und endet am Schloss Seeburg, einer imposanten Burganlage, die  im Jahre 743 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Man passiert Rollsdorf  mit seinen Weinhängen und dem Bindersee, an dem bei Hitze reges Badetreiben herrscht. Die Straße schlängelt sich etwa zwei Kilometer, ehe der Süße See auftaucht. Dort kann man dann dem Rundkurs um den See folgen.

Auf dem Rückweg nach Schochwitz bietet sich als Alternative eine Fahrt durch das idyllische Rösetal an. Der Weg beginnt in Höhe des Parkplatzes am "Saunadom" in Seeburg und endet an der Kirche in Rollsdorf. Wer es noch wildromantischer mag, der kann etwa auf der Hälfte der Strecke nach links in Richtung Höhnstedt (Hinweisschild) abbiegen. Doch Vorsicht: Der unbefestigte Weg führt durch ein Waldstück steil nach oben bis zum Friedhof in Höhnstedt. Von dort aus kann man über die Mittelstraße wieder zurück nach Schochwitz ins Laweketal rollen. Wenn der Himmel klar ist, begleitet den Radfahrer am Ende der etwa 25 Kilometer langen Tour ein herrlicher Sonnenuntergang über den Bergbauhalden des Mansfelder Landes.

Der Rundkurs um den See kann für Familien mit Kindern auch als Abenteuertour gestaltet werden. Am Schloss in Seeburg sucht man zum Auftakt nach Geistern und Gespenstern. Auf einem Rastplatz in Wormsleben mit Tischen und Bänken lässt sich ein Picknick einlegen. Auf dem Weg nach Lüttchendorf liegt eine Pferdekoppel oder man beobachtet Vögel. In Aseleben erwartet die jungen Radler ein Spielplatz mit Klettergerüst, Wippe und Schaukel. Auf dem letzten Teilstück beginnt der "Dschungel". Hier geht es zum Teil sehr eng zu und man muss sogar einmal absteigen. Zur Belohnung winkt am Ende der Tour ein Eisbecher im Café "An der Seepromenade" in Seeburg.