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Microsoft veröffentlicht Internet Explorer 8

19.03.2009, 09:52

Unterschleißheim/dpa. - Microsofts neuer Browser Internet Explorer 8 geht an den Start. Bis Donnerstagabend (19.3.) soll das Programm in Deutsch und 24 weiteren Sprachen kostenlos zum Download zur Verfügung stehen, teilte das Unternehmen mit.

Derzeit sei der IE8 der schnellste Browser auf dem Markt, sagte Microsoft-Deutschlandchef Achim Berg. Am Dienstag hatte Microsoft das Ergebnis eines von dem Unternehmen selbst durchgeführten und dokumentierten Tests veröffentlicht. Dabei wurde unter anderem verglichen, wie sich verschiedene Browser beim Laden populärer Webseiten verhalten. Für die Darstellung der von dem Marktforschungsunternehmen ComScore ermittelten 25 beliebtesten Websites hätten der IE8 und Googles Browser Chrome danach im Schnitt je 3,53 Sekunden gebraucht gegenüber dem Firefox, der 3,82 Sekunden benötigte. Bei der addierten Ladezeit lag der IE8 knapp vor Chrome.

Mit neuen Funktionen soll Microsofts neuer Browser die Navigation durchs Netz deutlich verbessern. Im Vergleich zum Wettbewerb benötige ein Anwender mit dem IE8 rund 10 bis 15 Prozent weniger Schritte, um auf ein bestimmtes Ergebnis zu kommen, sagte Berg. So gebe der Browser bereits bei der Adressen-Eingabe Vorschläge vor, die er zum Beispiel über zuvor besuchte Seiten, den Verlauf oder über die Favoriten ermittelt. Über sogenannte WebSlices lassen sich regelmäßig beobachtete Seiten etwa von eBay, Facebook oder dem Netzwerk Xing stets beobachten, ohne die Seiten erst aufrufen oder aktualisieren zu müssen.

In Sachen Sicherheit bietet der neue Browser neben zahlreichen Filtern und einem besseren Schutz vor Phishing-Seiten auch eine Funktion, die Microsoft «InPrivate» nennt. Damit hinterlässt der Nutzer beim Surfen durchs Netz keine Spuren. «Eine solche Funktion habe ich bislang noch nicht gesehen», sagte Berg. Vor allem auf öffentlichen Rechnern etwa in Internet-Cafés oder auch auf PCs, die in Familien von mehreren benutzt werden, könnten die Nutzer damit ihre persönlichen Daten schützen.

Im Markt für Internet-Browser seien heute drei Aspekte für den Erfolg entscheidend, sagte Berg. Neben der Geschwindigkeit sei es wesentlich, wie die Software mit privaten Daten umgehe. «Die deutschen Nutzer sind zum Beispiel extrem sensibel, was den Datenschutz angeht.» Als dritten Erfolgsfaktor nannte Berg die Möglichkeit der Verwaltung in Firmen (Manageability). «Die Hälfte der PCs steht schließlich in Unternehmen.» Eine Stärke des neuen Internet Explorer sei es, dass er sich im Einsatz im Unternehmens-Umfeld auch zentral verwalten lasse.

Im hart umkämpften Markt für Internet-Browser hatte Microsoft zuletzt weiter Marktanteile verloren. Im vergangenen Dezember betrug der Anteil noch 68 Prozent im Vergleich zu 76 Prozent ein Jahr zuvor. Vor allem an den Firefox der gemeinnützigen Stiftung Mozilla hatte Microsoft Anteile verloren, inzwischen macht auch der Suchmaschinen-Spezialist Google mit Chrome dem Softwarekonzern Konkurrenz.