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Michel Houellebecq Michel Houellebecq: Neuer Roman «Plateforme»

06.09.2001, 16:06

Kairo/Paris/dpa. - Noch sei es möglich, größeren Schaden zu verhindern, denn bislanghabe das Buch den Nahen Osten noch nicht erreicht.

Es bestehe kein Zweifel daran, dass Houellebecq allem, wasislamisch oder arabisch ist, feindselig gegenüberstehe, zitierte dieZeitung den Vorsitzenden der Föderation, Mohammed el Baschari.Mehrere Passagen seines neuen Romans stellten «eine Aufstachelungzum Rassenhass» dar. Verschiedene französische Moslems-Gruppen habenin Frankreich damit gedroht, gegen den Roman und den Autorvorzugehen.

«Plateforme», der dritte Roman des stark zur Provokationneigenden Houellebecq («Elementarteilchen»), erschien vor zweiWochen in Frankreich im Verlag Flammarion und handelt vomSextourismus in Südostasien und einem Angriff islamischerTerroristen. «Ich freue mich immer, wenn ich erfahre, dass einpalästinensischer Terrorist, oder ein Kind oder eine schwangerePalästinenserin in Gaza getötet wurden», zitiert «Al-Hayat» dieHauptfigur des Romans.

Houellebecq hat sich in mehreren Interviews kritisch zumMonotheismus und zum Islam geäußert, den er als die «bescheuertste»Religion bezeichnete. Gleichzeitig meinte er zu der Kritik an demRoman, man dürfe Äußerungen seiner Romanfiguren - die Hauptpersonheißt allerdings auch Michel - doch nicht mit ihm, Houellebecq,gleichsetzen. «Ich bin kein Rassist», erklärte der Schriftsteller.