Michael Ballhaus Michael Ballhaus: Das fliegende Auge
Halle/iposa. - Wenn man Filme sieht, prägen sich vorrangig Darsteller, vielleicht auch Regisseure ein. Doch kennen Sie Kameramänner? Sollten Sie aber, und mit Sicherheit Michael Ballhaus! Die Möglichkeit dazu bietet das kürzlich erschienene Buch „Das fliegende Auge“. In Dialogform zwischen Michael Ballhaus und dem deutschen Regisseur Tom Tykwer gestaltet, bekommt der Leser einen guten Eindruck vom Handwerk des Kameramanns. Bestens vertraut mit den Werken von Ballhaus, entlockt Tykwer ihm die Geheimnisse seiner bewegten Bilder.
Die Zusammenarbeit mit Film-Genie Rainer Werner Fassbinder ebnete Michael Ballhaus den scheinbar immer noch erstrebenswertesten Weg: in die „Traumfabrik“ Hollywood. Was Fassbinders Produktionen dazumal fehlte, gibt es hier im Überfluss: Zeit und Geld. Kein geringerer als Martin Scorsese sicherte sich fortan in etlichen Produktionen die Dienste von Michael Ballhaus, den man mithin als Hof-Kameramann des Ausnahme-Regisseurs bezeichnen darf.
Michael Ballhaus ist angekommen im Schlaraffenland der Film-Industrie, was eine reibungslose Arbeit jedoch nicht immer garantiert. Vor allem die Macht der Schauspieler macht dem Deutschen zu schaffen. Oder wussten Sie, dass Meryl Streep nur eine filmbare Gesichtsseite hat? Der Beiname „Das fliegende Auge“ ist übrigens seinem Markenzeichen, der 360-Grad Kamerafahrt geschuldet. Wie Michael Ballhaus renommierten Schauspielern den Oscar bescherte und warum Dustin Hoffman als Ballhaus´ Lebensretter in Erscheinung trat: Nun, das sollten Sie bei Gelegenheit am besten selbst nachlesen.
„Das Fliegende Auge“ Michael Ballhaus, Director of Photography Im Gespräch mit Tom Tykwer Berlin Verlag 2003 24 Euro 261 Seiten