Mein Traum von Venedig
Hamburg/dpa. - In Venedig möchte die Verlagslektorin Katharina (Thekla Carola Wied) ihre späten Jahre verbringen. Dort will sie sich jetzt eine erschwingliche Traumwohnung kaufen, doch etwas kommt immer dazwischen. «Mein Traum von Venedig» heißt die Komödie, die an diesem Freitag um 20.15 Uhr in der ARD läuft und zwei Erzkomödianten dankbare Rollen bietet. Neben Thekla Carola Wied ist es Peter Sattmann als tollpatschiger Nachbar, der sich als liebenswerter Trottel entpuppt.
Hans, der Nachbar, scheint mindestens vier linke Hände zu haben. Ihm widerfährt so ungefähr jedes Missgeschick, das man sich denken kann: «Sie sind kein Mann. Sie sind ein Katastrophengebiet», sagt Katharina, die aber schließlich doch die attraktiven und sympathischen Seiten dieses Menschen entdeckt, der sehr wohl ein Mann ist.
Denn so selbstsicher, wie sie tut, ist Katharina gar nicht. Zudem zieht sie sich nicht ganz freiwillig aufs Altenteil zurück, sondern wurde - was aber vorerst niemand wissen darf - aus Altersgründen aus ihrem Verlagsjob gefeuert. Und auch in Hans' Ungeschicklichkeit steckt eine gewisse Tragik. Hans-Darsteller Peter Sattmann bestreitet jede autobiografische Parallele: «Anders als der Hans bin ich äußerst geschickt. Dafür hat schon mein Vater gesorgt, ein begnadeter Handwerker. Ich bin praktisch mit der Laubsäge aufgewachsen.»
Für Thekla Carola Wied ist Venedig nicht, wie für Katharina, ein Lebenstraum. Einmal im Jahr, immer um ihren Geburtstag im Februar herum, ist sie gern dort, bevor über die Lagunenstadt der Karneval mit allen Touristenströmen hereinbricht: «Dann ist alles neblig verhangen und schön unheimlich.» Danach aber kann es gern wieder zurück in die Wahlheimat München gehen.
Im Film nähern sich Katharina und Hans über allen Ärger hinweg einander an. Und es knistert spürbar, wenn sie ihn auf den Fußballplatz begleitet. Um Fußball geht es auch im nächsten gemeinsamen Film des Erfolgspaares Wied/Sattmann. Es ist wieder eine Komödie vom gleichen Autor Mathias Klaschka mit dem Arbeitstitel «1:O für die Liebe». Sie spielt dort eine leicht zickige Studienrätin, die ausgerechnet das Fußballteam ihres Gymnasiums leiten muss, er ist ein bieder sächselnder Hausmeister. Anders als im «Traum von Venedig» gibt es aber kein Happy End - und schon das gefällt den beiden. Sattmann: «Ein offenes Ende ist doch viel schöner.» Und Thekla Carola Wied ergänzt: «Genau das habe ich bereits der Redakteurin unseres Films hier gesagt. Ich habe sie gefragt: Verliebt sich denn so rasch noch eine reife Frau wie die hier im Film? Darauf sie: Das wohl nicht. Aber man darf doch davon träumen.»