Medien Medien: Bundesliga zeitnah bei ARD und DSF
Hannover/dpa. - Lediglich das ZDF kündigteeine Änderung an. «Das aktuelle Sportstudio» sendet mit Bundesliga-Start samstags wieder regelmäßig um 22.00 Uhr.
Die vertraute und bewährte Aufteilung der Spiele wird mit Ablaufder TV-Verträge im Sommer 2006 wahrscheinlich vorbei sein. Zu großist der Druck der Vereine, die höhere Fernseh-Honorore erzielenmöchten. «Noch lebt der deutsche Fernsehzuschauer, was dasProgrammangebot, den zusammenhängenden Spieltag und die zeitnaheBerichterstattung im Free-TV angeht, in paradiesischen Zuständen. Daswird sich ändern», sagte der Wirtschaftsprüfer Arnd Hovemann in einerStudie zur wirtschaftlichen Lage des Profifußballs voraus. EinGroßteil der Clubs hatte sich an der Studie beteiligt.
Rund 300 Millionen Euro erhält die Deutsche Fußball Liga (DFL) indieser Saison aus den diversen TV-Verträgen. Damit liegt dieBundesliga im Vergleich zu den höchsten Spielklassen in England (710Millionen Euro) oder Italien (550 Millionen Euro) deutlich zurück.Bayern Münchens Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge fordertjährlich 500 Millionen Euro mit Beginn der Saison 2006/07. Damit hatder Ex-Nationalspieler eine laut DFL-Chef Werner Hackmann «sehrambitionierte Zahl» genannt und die DFL-Verhandlungsführer unterDruck gesetzt.
«Wir sind bereit, für mehr Exklusivität mehr Geld zu zahlen»,lautet der Standpunkt von Premiere-Geschäftsführer Georg Kofler. DerAbo-Sender überweist bisher 180 Millionen Euro pro Saison und istdamit der größte Geldgeber der DFL. Verschiedene Modelle sinddenkbar, um die Premiere-Wünsche zu erfüllen. Die Rückkehr zuFreitag-Partien oder die Zusammenfassung der Samstag-Spiele im FreeTV nicht vor 22.00 Uhr wären aus Premiere-Sicht geeignete Maßnahmen.
Als wenig hilfreich wird bei den TV-Machern in UnterhachingRummenigges neuester Vorstoß empfunden, Samstag-Begegnungen zurMittagszeit um 11.00 oder 12.00 Uhr anzusetzen. Damit könnte zwar dieAsien-Vermarktung der Bundesliga verbessert werden. Neue Abonnentenvon Premiere, das für seine Kunden erstmals ein Fußball-Live-Paketfür monatlich 14,90 Euro mit 1000 Spielen bis einschließlich der WM2006 geschnürt hat, sind damit kaum zu gewinnen.
Mit Spannung warten die TV-Sender auf die Rechte-Ausschreibung derDFL. Die ARD sieht sich längst nicht weg vom Fenster. Die gutenEinschaltquoten der Samstag-Sportschau sind ein starkes Argument, vorallem für die Trikotsponsoren der Vereine. Auch sie zahlen Millionenin die Clubkassen. Das Kölner Sportschau-Team hat sich optisch schonfür die Zukunft eingestellt. «Wir präsentieren die Sendung aus einemkomplett modernisierten Studio, in dem wir den Zuschauern dasStadiongefühl noch näher bringen», sagte Sportschau-Chef SteffenSimon.