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Mecklenburg Vorpommern Mecklenburg Vorpommern: Mit dem Rad durch die Alleen

Von Klaus-Dieter Kunick 15.09.2005, 15:30

Halle/MZ. - Zu denen, die auf diesen Zug gern mit aufspringen wollen, gehört Dagmar Pieterek vom Ziegenhof "Capella" in Venzvitz, bei der man ab dem nächsten Jahr ebenfalls im Heu schlafen kann. 150 Ziegen, Pferde, Hunde, Katzen, Schafe und Kühe können gestreichelt werden. "Gerade Familien mit Kindern aus den Städten nehmen das Angebot gern an, weil sie hier Romantik pur bekommen", so die Vermieterin, bei der Radler schon heute einkehren. Hinzu komme, dass diese Form der Unterkunft zum einen immer stärker aus finanziellen Gründen angenommen werde, ergänzt Anneli Arlt. Es sei eine preiswerte Variante, den Urlaub mit Kindern zu verbringen. Zum anderen entwickele sich der Radtourismus auf der Insel Rügen von Jahr zu Jahr stärker.

Einen Anlass, die Insel Rügen mit dem Rad abzufahren, bietet sich gleich mehrfach an. Am 8. Oktober beispielsweise startet eine Tour rund um den Jasmunder Bodden. Hunderte Radfahrer aus ganz Deutschland treffen sich hier und treten in die Pedale. Zum zehnten Mal findet dieses Großereignis statt, an dem sich erstmals auch belgische Radfahrer beteiligen wollen. In zwei Gruppen - eingeteilt nach - geht die Boddenrunde über 100 Kilometer. Am 22. Oktober sind alle Freizeitradler zur etwa 65 Kilometer langen Tour d'Allée Rügen eingeladen, die von Stralsund nach Sassnitz führt.

"Die Schönheiten unserer Insel kennen zu lernen, ist immer noch das zentrale Motiv für alle Touristen", betont der Geschäftsführer der Tourismuszentrale Rügen in Bergen Raimond Kiesbye und merkt kritisch an: "Rund ein Viertel der 270 Kilometer langen Fahrradwege auf der Insel sind noch nicht in dem Zustand, wie wir ihn gern hätten." Teilweise gehe die Fahrt über Plattenwege. An vielen Stellen müssten Radler noch die Straße in Kauf nehmen. Zwar wolle man über das Förderprogramm ländlicher Wegebau den teilweise schlechten Zustand verbessern, aber daran scheitere es oft am Eigenanteil der Kommunen.

"Wir haben uns aber auch heftig gestritten, wie die Oberfläche der Wege beschaffen sein soll", merkt Vorstandsvorsitzende Anneli Arlt an. Die Insel sei ein Naturparadies, da müsse man nicht alle Wege zu hundert Prozent mit Asphalt überziehen. Kiesbye kann sich dieser Ansicht nicht voll anschließen, denn wer auf den Weg achten müsse, habe keinen Blick für die Landschaft, argumentiert der Geschäftsführer. Dennoch: Fest stehe, dass der Radtourismus auf Rügen zunehme. Mittlerweile habe jeder zehnte Tourist sein Fahrrad dabei. Tendenz: Steigend.

Weitere Informationen zum Verein "Rad und Heu" gibt es unter Telefon 03831 / 28 570