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Marcel Schied will es im dritten Anlauf packen

Von Burkhard Zingler 13.09.2009, 16:12

Rostock/dpa. - Einen ersten Schritt hat er am Samstagbeim 2:1-Heimerfolg gegen die TuS Koblenz getan. Der «Ersatz» für denverletzten Enrico Kern bereitete das 1:0 durch Martin Retov glänzendvor und bewies beim 2:1-Siegtreffer kurz vor dem PausenpfiffVollstrecker-Qualitäten. Damit bewahrte er seine Mannschaft vor einemweiteren Abrutschen und führte sie von den Abstiegsrängen herunter,was die 11 500 Zuschauer trotz spielerischer Magerkost jubeln ließ.

«Der Trainer hat mir gesagt, das sei jetzt meine Chance und ichhabe versucht, sie zu nutzen», gab sich Schied anschließendbescheiden. Obwohl ihm das Vorhaben gelungen war, wollte er darauskeine Forderungen ableiten. «Enrico Kern hat sehr viel für den Vereingeleistet. Das weiß ich und das akzeptiere ich. Aber als Profi möchteich natürlich spielen», formulierte der nur 1,72 Meter großeAngreifer seine Ziele.

Die Möglichkeit, sich einen Stammplatz beim FC Hansa zu erkämpfen,hatte der einstige Junioren-Nationalspieler mehrfach. Als 15-Jährigerfand der gebürtige Weißenfelser 1998 zu den Rostockern. Ab 2002trainierte er dort mit den Profis, konnte sich aber nichtdurchsetzen. 2003 ging er als «Leihgabe» zum VfL Osnabrück, ein Jahrspäter zur SpVgg Unterhaching. 2005 unternahm Schied einen zweitenVersuch in Rostock, kam in allen 34 Saisonspielen zum Einsatz und warmit neun Treffern erfolgreichster Hansa-Torschütze.

Doch das Hoch war nicht von Dauer. Im Januar 2008 wechselte derkleine Wirbelwind zum FC Carl Zeiss Jena, im Sommer zu EintrachtBraunschweig. Eine recht bewegte Laufbahn für einen 26-Jährigen, dochder sieht das positiv: «Ich habe überall etwas mitgenommen - Höhenund Tiefen. Mit Jena habe ich beispielsweise das Halbfinale desDFB-Pokals erreicht und dann sind wir aus der 2. Liga abgestiegen.»

Letzteres möchte Marcel Schied nicht noch einmal erleben, schongar nicht mit dem FC Hansa, unter dessen heutigem Coach AndreasZachhuber er schon im Nachwuchsbereich trainiert hat. «Wer michkennt, weiß dass ich immer Gas gebe. Den Rest muss der Trainerentscheiden. Aber ich will ihm die Entscheidung so schwer wie möglichmachen», sagte das Leichtgewicht und nimmt den Kampf um einenStammplatz an. Mit der Leistung vom Samstag hat Schied dem Trainerdie Sache ein wenig einfacher gemacht.