Malerei- und Grafikverein Wittenberg Malerei- und Grafikverein Wittenberg: Sechzehn Seelen im Gleichklang
Wittenberg/MZ. - Es wurde einfach alles "gegeneinander" gestellt.
So ist sie entstanden, die neue Jahresausstellung des MGV in der Wittenberger Schloss-Straße, in der seit kurzem 15 von 16 Mitgliedern eine Auswahl ihrer Werke zeigen: Ein jedes mit sehr individueller Handschrift, doch was alle eint, das ist die Liebe zur Malerei. Und wenn sie der wenigstens einmal in der Woche gemeinsam frönen, dann, schwärmt Braumanns Stellvertreter Wilfried Linke, dann sind 16 "Seelen im Gleichklang". Der Donnerstag jedenfalls ist - wohl nicht nur nach Linkes Dafürhalten - "der schönste Tag der Woche".
Hervorgegangen ist der MGV aus Zirkeln, wie es sie bis 1990 in nahezu jeder größeren Stadt im Osten gab. Seinerzeit trafen sich Braumann und Linke im Kulturhaus "Wilhelm Pieck" in Piesteritz. Mit der DDR sind dann zwar auch die Klubs untergegangen, nicht aber das Bedürfnis, unter Gleichgesinnten zu malen - mit einem künstlerischen Leiter an der Spitze.
Der ist heute wie damals wichtig. Schließlich strebt man nach mehr als dem, was landläufig bisweilen als Hausfrauenkunst abgetan wird. Noch dazu, wo gerade der MGV nicht wenige Profis vorzuweisen hat: Frauen und Männer etwa, die Kunsthochschulen absolviert haben, oder solche, die Jahre lang am Theater beschäftigt waren und dort mit ebenso phantasievollen wie phantastischen Kostümen zum Erfolg mancher Inszenierung beitrugen. Einen weiteren, nicht zu unterschätzenden Vorzug sehen Braumann und Linke in der sozialen Komponente ihres Vereins. Denn wo, wenn nicht bei der Ausübung des gemeinsamen Hobbys, findet Austausch in einer Weise statt, die sowohl kritisch als auch befruchtend ist. Eindrucksvolle Ergebnisse dieses Prozesses können sich Kunstfreunde jetzt in der Vereinsgalerie ansehen.
Die Ausstellung ist bis zum 9. Juli in der Schloss-Straße 6, mittwochs und sonnabends von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
