Leipziger Agra Leipziger Agra: Aussteller ziehen gute Messebilanz
Leipzig/MZ. - Klaus Jacobs ist nicht unzufrieden mit den Geschäften. "Vor allem der Sonnabend ist für uns ganz gut gelaufen", sagt der hallesche Mittelständler, dessen Firma auf der gestern in Leipzig beendeten Agra 2001 ihre Saatgutreinigungsmaschinen präsentierte. Die Auftragslage des Zehn-Mitarbeiter-Unternehmens habe sich insgesamt stabilisiert, nachdem im ersten Quartal manche Aufträge storniert worden waren, so schätzt der Firmenchef ein. Unsicherheiten bei großen Agrarbetrieben auf Grund der Tierseuchengefahr hätten sich da auch auf Kaufentscheidungen der Pflanzenproduzenten negativ ausgewirkt. "Viele alte Kunden haben wir jetzt auch wieder hier an unserem Messestand begrüßen können", erklärt Jacobs, der mit seinem Anlagen-Sortiment aller zwei Jahre im Agra-Messepark Leipzig-Markkleeberg dabei ist. Es sei gut, dass es diese zentrale Präsentationsmöglichkeit im mitteldeutschen Raum wieder gebe. Stände bei kleineren Messen zu belegen, sei für sein Unternehmen weit weniger effektiv. Auch die Veranstalter der Agra sprachen trotz Besucherrückgangs von einer "Erfolgsbilanz". Mit 41 500 Besuchern seien rund 8 000 weniger gekommen als vor zwei Jahren, hieß es. Die Schau war für die Städter diesmal nicht so reizvoll, weil aus seuchenhygienischen Gründen auf Tierschauen verzichtet werden musste. Dennoch sieht sich die Agra als eine der führenden deutschen Landwirtschaftsmessen. Insgesamt 634 Aussteller aus ganz Deutschland sowie aus fünf weiteren EU-Staaten hätten sich an dieser Agra beteiligt, erklärt Tobias Korn vom sachsen-anhaltischen Landesbauernverband, einem der Mitveranstalter dieser Landwirtschaftsausstellung. Vor allem der im Vergleich zu den Agra-Messen zuvor erneut deutlich ausgebaute Bereich der Landtechnik habe dazu beigetragen, dass die rund 120 000 Quadratmeter große Ausstellungsfläche in den Hallen und auf den Außenarealen voll belegt waren. Aber auch die erstmalige Sonderschau für Verbraucher, die gemeinsam von der Ernährungswirtschaft Sachsens, Sachsen-Anhalts und Thüringens und der Centralen Marketinggesellschaft der Landwirtschaft (CMA) unter dem Motto "Qualität und Frische aus der Region" gestaltet worden war, habe sich als Besuchermagnet erwiesen. Zwischen dem bei Vorführungen meist dicht umlagerten Kochstudio und vielen anderen Firmen-Informationsständen präsentierte im Rahmen dieserr Sonderschau auch die Harzer Feinkost GmbH aus Ballenstedt ihre Wurstkonserven und Fertiggerichte. "Wir sind nicht hier, um zu verkaufen, sondern um Kostproben anzubieten und mit den Kunden ins Gespräch zu kommen", erklärt Heidi Ruppenthal die erstmalige Agra-Präsenz. Dass die meisten Stand-Besucher die Ballenstedter Produkte als Regalsortiment ihres eigenen Supermarktes wiedererkannt hätten, habe sie als Versandleiterin besonders gefreut. Auch wenn sich der Verkaufserfolg immer noch in erster Linie auf die neuen Bundesländer konzentriere, sei die Absatzentwicklung für die Firma mit ihren 34 Mitarbeitern durchaus positiv. Fachbesucher suchten und fanden auf dem Agra-Gelände nicht nur Gelegenheit, das breite Angebot an neuester Technik für Tier- und Pflanzenproduktion oder für moderne Betriebsführung zu sichten. Viele Informationen hielt auch das Rahmenprogramm bereit.