Leichtathletik Leichtathletik: Weltfinal-Prämie lockt Stars
Thessaloniki/dpa. - Gemeinsam mit neun weiteren Deutschen startet er am Samstagund Sonntag beim Weltfinale der Leichtathleten in Thessaloniki. Nachder WM ist dieser Abschluss der Grand-Prix-Serie die bestdotierteVeranstaltung des Jahres. Für einen Sieg gibt es in der griechischenStadt 30 000 Dollar, für einen Weltrekord noch einmal 100 000 Dollardazu. Insgesamt schüttet der Weltverband IAAF an beiden Tagen 3 020000 Dollar (2,08 Millionen Euro) an Prämien aus.
Diese Summe lockt zahlreiche Stars nach Thessaloniki. SprintkönigUsain Bolt geht am Sonntag über 200 Meter an den Start. Der dreifacheOlympiasieger und fünffache Weltmeister Kenenisa Bekele läuft sogarüber 3000 und 5000 Meter. Bei den Frauen haben unter anderem BlankaVlasic (Hochsprung), Jelena Issinbajewa (Stabhochsprung) und SanyaRichards (400 Meter) zugesagt. Insgesamt starten am Wochenende 15Weltmeister und 13 Weltmeisterinnen von Berlin.
Robert Harting hat im Diskuswurf ebenfalls starke Konkurrenz. Sofordern ihn am Samstagabend unter anderem Olympiasieger Gerd Kanter(Estland) und Ex-Weltmeister Virgilijus Alekna (Litauen) heraus.«Mein Ziel ist es, für den Rest des Jahres ungeschlagen zu bleiben»,sagte Harting vor dem Abflug nach Griechenland. Zurzeit ist er da aufeinem guten Weg, erst am Mittwochabend siegte er beim Länderkampf«DécaNation» in Paris.
Verbal hält sich der 24-Jährige seit seinen Attacken im Augustgegen Doping-Opfer und einige Verbandsfunktionäre zurück, sportlichist er aber immer noch in WM-Form. «Die erste Woche war okay, diezweite schwer, und jetzt beginne ich mich wieder gut zu fühlen»,sagte er über die Zeit nach den Weltmeisterschaften. «Ich hatte eineschwere Saison, da schmeckt jeder Sieg süß.»
Speerwurf-Weltmeisterin Steffi Nerius weiß dagegen, dass esmanchen Athleten trotz der hohen Prämien schwer fällt, sich nocheinmal für ein derart spät im Jahr liegendes Meeting zu motivieren.«Es macht einen Unterschied, ob man mit einer Saison zufrieden istoder nicht», erklärte sie. «Diejenigen, die nicht so zufrieden sind,können nach einer WM mehr Spannung aufbauen.» Das verspricht inThessaloniki noch einige spannende Duelle, etwa wenn sich JelenaIssinbajewa im Stabhochsprung oder Olympiasieger Tomasz Majewski imKugelstoßen für ihre WM-Niederlagen revanchieren wollen. Nerius kanndas aber gelassen sehen. Sie beendet beim Weltfinale ihreerfolgreiche Karriere. «Ich möchte noch einmal vernünftig werfen»,sagte sie. «Aber dann freue ich mich, dass es vorbei ist.»
Neben Nerius und Harting sind noch acht weitere Deutsche beim«World Athletics Final» dabei: Ralf Bartels, Denise Hinrichs undNadine Kleinert im Kugelstoßen, Mark Frank und Christina Obergföll imSpeerwurf, Betty Heidler und Kathrin Klaas im Hammerwurf, SilkeSpiegelburg im Stabhochsprung. Pro Disziplin haben sich die jeweilsacht punktbesten Athleten der Grand-Prix-Serie qualifiziert. InEinzelfällen wie Ralf Bartels vergibt die IAAF auch Wildcards.
