Leichtathletik Leichtathletik: Quereinsteiger bei Weltmeisterschaft
Köthen/MZ. - Der 39-jährige Diplom-Lehrer für Polytechnik, Werken und Sozialkunde startet in der Disziplin Gehen. Diese Sportart betreibt er erst seit dem vergangenen Jahr intensiv. "Wir haben beim FSV Köthen ein Geherteam aufgebaut. Ich wollte nicht nur Betreuer sein, sondern auch aktiv mitmischen", erzählt Stary.
Und auch seine Familie stachelte den sportlichen Ehrgeiz etwas an. "Mein Sohn ist in Halle am Sportgymnasium. Dem möchte ich etwas Konkurrenz machen", meinte der Köthener. Läuferisch ambitioniert ist er allerdings schon seit seiner Jugend. 1980 erkämpfte sich Volkmar Stary sogar den DDR-Meistertitel im Crosslauf.
Jetzt hat er sich ins Gehen verliebt, wo es aufs Tempo genauso ankommt wie auf das Einhalten diverser Regeln. Die Knie müssen immer gestreckt sein, die Füße müssen stets Bodenkontakt haben, erklärt Stary. Das werde von so genannten Gehrichtern überprüft. "Und bei einer Weltmeisterschaft werden sie wohl besonders genau hinschauen."
Volkmar Stary startet in der Altersklasse 35. Sie wurde erstmals für eine Weltmeisterschaft zugelassen. "Leicht wird das nicht, denn in dieser Altersgruppe sind viele Spitzengeher, die noch nicht allzu lang aus dem Leistungssport raus sind. Da hat man es als Quereinsteiger schwer", blickte der an der Sekundarschule Rüsternbreite arbeitende Lehrer voraus.
Dennoch geht Stary optimistisch in den Wettkampf. Zuversicht schöpft er aus seinen jüngsten sportlichen Erfolgen. Er ist derzeit bei den Distanzen 3000 und 10 000 Meter unter den ersten Fünf in Deutschland. In Linz will er beim 3000-Meter-Gehen in der Halle unter den zehn Besten sein. Beim 10 000 Meter-Gehen auf der Straße peilt er einen Platz unter den ersten acht Gehern an.
Wenn Volkmar Stary am Montag aus Linz zurück ist, wird er 40. Vielleicht macht er sich ja bei den Weltmeisterschaften sein ganz persönliches Geburtstagsgeschenk.
