Leichtathletik Leichtathletik: Justin Gatlin sprintet die 100 Meter in 9,76 Sekunden
Doha/Katar/dpa. - Damit blieb der Mann aus New York die Winzigkeit voneiner Hundertstel unter der bisherigen Bestmarke seines RivalenAasafa Powell. Der Jamaikaner war am 14. Juni 2005 im AthenerOlympistadion in 9,77 Sekunden durch die Lichtschranke gerannt.
«Es ist der Wahnsinn. Ich hab ihn», jubelte Gatlin nach demZieldurchlauf. «Das bedurfte viel Disziplin und Hingabe.» Zugleichkündigte der neue Rekordhalter weitere Sturmläufe an: «Ihr werdet inder Zukunft noch viele solcher Vorstellungen von mir sehen.»
Für Gatlin war es ein Weltrekord mit Ansage. «Es kann heutepassieren», hatte der US-Boy vor dem ersten Super-Meeting derSommersaison orakelt. Und: «Der Weltrekord ist mein Ziel für den Restdes Jahres.» Nun muss sich der Supersprinter in einem Jahr ohneOlympia und Weltmeisterschaften andere Ziele setzen und neueHerausforderungen suchen.
Nach zwei Niederlagen beim Grand Prix im Scheichtum Katar (2004und 2005) beendete Gatlin den «Fluch» mit einem Paukenschlag: Beihilfreichem Rückenwind von 1,7 m/Sek. und besten äußeren Bedingungenegalisierte der Amerikaner schon im ersten Vorlauf seine persönlicheBestzeit (9,85) und rannte die Konkurrenz im Finale in Grund undBoden. Keiner konnte dem neuen Weltrekordler in der Wüste das Wasserreichen: Der Nigerianer Olusoji Fasuba lag als Zweiter bereits 8/100Sekunden zurück. Gatlins Landsmann und Trainingspartner ShawnCrawford, der ihn vor zwei Jahren im gleichen Stadion noch geschlagenhatte, war diesmal als Dritter in enttäuschenden 10,08 Sekundenchancenlos.
Nach dem Fernduell mit Powell vor einer Woche, als die Rivalen derRennbahn mit 9,95 Sekunden im Gleichschritt in die Freiluftsaisongestartet waren, kommt es im Juni im Gateshead/England zum direktenKräftemessen. Bei besten Bedingungen liegt erneut eine Top-Zeit inder Luft, wenn sich die beiden schnellsten Sprinter auf der Bahnbegegnen. Gatlin hatte vor einem Jahr in Helsinki WM-Gold sowohl über100 als auch über 200 Meter erkämpft.