Leichtathletik Leichtathletik: DLV will Sportler mit Handicap separat werten
Hamburg/Berlin/dpa. - Über die Initiative der Regelkommission berichtet der „Spiegel“ in seiner neuen Ausgabe. Der DLV bestätigte den Bericht des Nachrichtenmagazins. „Es geht uns nicht um einen Ausschluss von behinderten Athleten, sondern um eine klare Trennung in der Wertung“, sagte DLV-Präsident Clemens Prokop am Sonntag der Nachrichtenagentur dpa.
Die Regeländerung „dient zur Vermeidung von Streitfällen und beugt technischen Manipulationen vor“, erklärte DLV-Sportdirektor Thomas Kurschilgen. Ein Grund für die nationale Initiative, die auch dem Weltverband IAAF als „Regeländerungsantrag“ unterbreitet werden soll, sei die Chancengleichheit. Bei Athleten, die Hilfsmittel wie Prothesen für Ihren Wettkampf benötigen „kann ein Wettbewerbsvorteil nicht ausgeschlossen“ und daher „innerhalb eines Wettbewerbes keine gemeinsame Wertung zugrunde gelegt werden“, argumentiert der DLV.
Paralympics-Sieger Heinrich Popow hat die beabsichtigte Regeländerung des DLV zum Startrecht für behinderte Athleten heftig kritisiert. „Sollte der DLV den gemeinsamen Sport von Menschen mit und ohne Behinderungen aktiv verhindern, ist das ein Skandal und weit entfernt von der Lebenswirklichkeit und dem Sport. Der DLV zementiert damit die Spaltung des Sports und zerstört die Vorbildfunktion der Leichtathletik für die Gesellschaft insgesamt“, sagte der 29-Jährige aus Leverkusen am Sonntag. Der DLV „zerstört unsere Arbeit für gemeinsamen Sport“, meinte Popow, der bei den Paralympics in London Gold und zweimal Bronze erkämpft hatte.