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Lebenserwartung Lebenserwartung: Fragen & Antworten

12.12.2011, 13:21

Berlin/dpa. - Wie in fast allen Industrieländern nimmt diedurchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland seit mehr alshundert Jahren zu. Das gilt jedoch nicht für alle Teile derBevölkerung gleichermaßen. Wie alt ein Mensch wird, hängt vomwirtschaftlichen, gesellschaftlichen und medizinischen Umfeld sowievom individuellen Lebensstil ab. Fragen und Antworten:

Welche Rolle spielt die Berechnung der Lebenserwartung?

Im internationalen Vergleich gilt die Lebenserwartung als Indikatorfür den Entwicklungsstand einer Nation. Sie hängt oft unmittelbar mitdem Land zusammen, in dem man lebt. Die Vereinten Nationen (UN) gebenheute für die am besten entwickelten Staaten ein Durchschnittsaltervon rund 77 Jahren an, in weniger entwickelten Ländern sind es rund66, in unterentwickelten Nationen nur knapp 57 Jahre. Von Land zuLand können die Werte allerdings erheblich schwanken.

Wie hat sich die Lebenserwartung entwickelt?

Hierzulande hat sich die Lebenserwartung nach Angaben der OECD seit1960 um eine Dekade verlängert - von rund 71,7 auf 82,8 Jahre 2009.Die Zahl der hundertjährigen Deutschen ist heute etwa fünfmal so hochwie noch vor 30 Jahren. Damit liegt die Bundesrepublik mit an derSpitze. Rekordhalter bleibt Japan mit 86,4 Jahren, ein Zugewinn vonrund 16 Jahren seit 1960. Mehr als die Hälfte aller heute in denIndustriestaaten geborenen Babys können nach Einschätzung vonForschern 100 Jahre alt werden. Auch in Entwicklungsländern werdenMenschen älter als früher, wenn auch auf weit niedrigerem Niveau.

Spielt das Geschlecht eine Rolle?

Frauen leben fast überall länger als Männer. In Deutschland sind esrund fünf Jahre, in Estland sogar bis zu zehn. Die US-amerikanische«Gerontology Research Group» hat weltweit 79 Menschen registriert,die mindestens 110 Jahre oder älter sind. Unter ihnen sind nur 6Männer, aber 73 Frauen. Neben biologischen Nachteilen sehen Forscherdie oft ungesunde Lebensweise der Männer als Grund: Zigaretten- undAlkoholkonsum, beruflicher Stress und höhere Unfallsterblichkeit.

Welche Bedeutung hat die soziale Stellung?

Über den Einfluss von Bildung, Einkommen und Beruf auf dieLebenserwartung geben die amtlichen Statistiken keine konkreteAuskunft. Aus Berechnungen des Wiener Instituts für Demografie zumBeispiel lässt sich ein solcher Zusammenhang jedoch ableiten:Gebildete mit höherem Einkommen leben danach im Durchschnitt längerals Menschen mit geringem sozialen Status.