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Kyffhäuser-Denkmal Kyffhäuser-Denkmal: Dem Kaiser bricht schon ein Zacken aus der Krone

Von Karl-Heinz Klarner 26.03.2001, 17:02

Bad Frankenhausen/MZ. - Der Touristen-Boom der Nachwendezeit ist verebbt. Kamen 1997 noch rund 291 000 Besucher, waren es im vergangenen Jahr 55 000 weniger. Kaiser Barbarossa wird die Ruhe bekommen. Der Legende nach hat er sich mit seinem Hofstaat in das Unterirdische des Kyffhäusers zurückgezogen. Doch beim Landkreis läuten die Alarmglocken.

"Angesichts vielfältiger Angebote in Deutschland und damit verbundener rückläufiger Besucherzahlen müssen wir mehr für das Image des Kyffhäuser tun", analysiert Landrat Peter Hengstermann (CDU) die prekäre Situation um das kreiseigene Denkmal. Jetzt glaubt man ein Trumpf-As im Ärmel zu haben. So plant die auf die Denkmal-Sanierung spezialisierte Firma Bennert, den zur Anlage gehörenden Barbarossa-Turm für rund 2,5 Millionen Mark in ein multimediales Museum umzubauen. Im Inneren soll der Besucher auf großflächigen Videobildschirmen einen Exkurs durch die Geschichte unternehmen können. Die Investition soll über separate Eintrittsgelder finanziert werden.

Zukunftsmusik mit mehr oder weniger guten Aussichten auf Erfolg scheinen dagegen die Vorschläge für eine Seilfahrt in den 176 Meter tiefen Schacht des historischen Trinkwasserbrunnens oder der Bau einer Seilbahn vom Parkplatz zum Kyffhäuserdenkmal zu sein. Während der Landkreis auf das Denkmal direkten Einfluss hat, sind ihm die Hände in Sachen Gastronomie gebunden. Lediglich ein Imbissangebot erwartet die Touristen. Die am Fuße des Denkmals gelegene Gaststätte "Burghof" verfällt seit dem Kauf durch die Gemeinde Steinthaleben. Im Immobilienpoker hat der örtliche Rat bisher auf die falschen Investoren gesetzt.