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Kulturhauptstadt Europas 2007 Kulturhauptstadt Europas 2007: Luxemburg schlägt viele Brücken

Von Bernd F. Meier 11.01.2007, 17:57

Halle/MZ. - Die Hauptstadt des Großherzogtums lebt vom Kontrast zwischen Mittelalter und Gegenwart, dicken Festungsmauern und schlanken Hochhäusern.

Im "Casino" drückt Enrico Lunghi auf einen Schalter neben der leuchtenden Kugellampe. Der Direktor des Luxemburger Forums für zeitgenössische Kunst erläutert den Besuchern: "Nun ist eine Lampe im Saarlandmuseum in Saarbrücken erloschen. Mit Hilfe des Internets hat der Künstler Tobias Rehberger diese Schaltung über die Landesgrenzen installiert."

Das "On / Off, An- und Aus" dieser Leuchten über die Grenzen hinweg ist ein Beispiel für die Ausrichtung des Kulturhauptstadtjahres 2007 in der Großregion Luxemburg. Zum ersten Mal trägt eine gesamte Region den Titel der Kulturhauptstadt - als Stadt hatte ihn Luxemburg schon 1995. Zeitgleich an drei Orten wird daher die Ausstellung "On / Off" um den Themenkreis Licht, Schatten und Dunkelheit gezeigt. Die Installationen von 30 Künstlern sind noch bis zum 25. Februar im Casino Luxemburg, im Saarlandmuseum Saarbrücken und dem Kulturzentrum Frac Lorraine im französischen Metz zu sehen. Die Zentrale für alle 450 mit einem blauen Hirsch gekennzeichneten Projekte sind zwei alte Lokschuppen hinter Luxemburgs Hauptbahnhof. Symbolträchtig wurden die restaurierten Rotunden zu Industriedenkmälern und zu den Drehscheiben der kulturellen Projekte. "Den Standort am Hauptbahnhof haben wir bewusst gewählt", sagt Robert Garcia, Generalkoordinator des Kulturhauptstadtjahres. "Hier kommen die 120 000 Pendler aus der Region an, wenn sie tagsüber in Luxemburg arbeiten".

Über die Grenzen - wie ein roter Faden leitet dieser Gedanke durch das Kulturjahr 2007. Luxemburg schlägt aber nicht nur viele Brücken in die benachbarten Regionen, sondern mit 30 gemeinsamen Projekten auch bis Hermannstadt (Sibiu) in Rumänien, der zweiten Kulturhauptstadt Europas 2007. Dort wird die Luxemburger Kulturfabrik in Esch / Alzette in den kommenden Monaten Künstler aus Rumänien und aus der Großregion Luxemburg präsentieren.

Rechtzeitig zum Kulturjahr 2007 sind in Luxemburg die Philharmonie und das Museum für zeitgenössische Kunst fertig gestellt worden. Die futuristischen Bauten an der Place de l'Europe sind die jüngsten Beispiele moderner Architektur auf dem Kirchberg-Plateau, das bestimmt ist von Hochhäusern und den Glasfassaden der Verwaltungsbauten. Ein reizvoller Kontrast zum modernen Kirchberg-Plateau ist das mittelalterliche Zentrum Luxemburgs, das seit 1994 zum Weltkulturerbe zählt, mit seinen schmalen Straßen und verwinkelten Gassen rund um den Palast des Großherzogs und der Liebfrauenkathedrale. Kleine Geschäfte, quirlige Straßencafés und noble Restaurants verlocken zum Verweilen und Einkaufen.

"Die Stadt kann man auf verschiedenen gekennzeichneten kulturhistorischen Themenwegen wie dem Wenzel-Rundweg gut kennen lernen", sagt Jean Claude Conter vom Tourismusbüro. Komplett wird die Tour durch die kleinstädtisch geprägte Metropole erst durch einen Bummel über die Chemin de la Corniche, die auch den Beinamen "schönster Balkon Europas" trägt. Von dem schmalen Sträßchen am Rand des Stadtzentrums blicken Besucher hinab auf das Tal der Alzette und die ehemalige Benediktinerabtei Neumünster im Stadtteil Grund. Heute ist die Abtei ein lebendiges Kulturzentrum, in dem auch Veranstaltungen zum Kulturjahr stattfinden.

Weitere Informationen zu Luxemburg und der Großregion unter Tel. 00352 / 26 88 20 07