Körting: Halte «gar nichts» von neuem Stadion für Hertha BSC
Berlin/dpa. - Der Berliner Sportsenator Ehrhart Körting (SPD)hat Überlegungen von Fußball-Bundesligist Hertha BSC zum Bau eineseigenen neuen Stadions ungewöhnlich deutlich kritisiert. «Wenn Siemich fragen: Ich halte gar nichts davon, dass Hertha aus demOlympiastadion auszieht», sagte Körting am Donnerstag imAbgeordnetenhaus. Zusammen mit dem Club und dem Bund sei vor achtJahren entschieden worden, das Olympiastadion für mehr als 200Millionen Euro zu sanieren. Alle hätten sich bewusst für einMehrzweck- und nicht für ein reines Fußballstadion entschieden,betonte Körting.
Diese Ausrichtung habe sich bewährt, wie man an dem Zuschlagfür die Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2009 in Berlin sehenkönne. Mit einer reinen Fußball-Arena wäre das nicht gelungen, sagteder Sportsenator. «Das ist die Geschäftsgrundlage. Wir haben einenVertrag mit Hertha BSC bis 2017.» Er könne dennoch nicht verhindern,dass Hertha über Alternativen nachdenke. «Ich kann Hertha nur raten:Wir haben Euch mit viel öffentlichem Geld ein prima Stadionhingestellt, nutzt es!», sagte der SPD-Politiker.
Es liege auch im Interesse Herthas, dieses «Traditionsstadion mitexzellenter Verkehrsanbindung» weiter zu nutzen. Körting räumte ein,«dass es ein herber Rückschlag wäre, wenn der Ankernutzer wegfallenwürde». Die Frage sei auch, ob sich der Bundesligist ein neuesFußballstadion leisten könne. «Mein Ziel ist es, Hertha imOlympiastadion zu halten. Ich hoffe allerdings auf einem höherenTabellenplatz als heute», sagte Körting. Das Olympiastadion könne mitHilfe der neuesten technischen Möglichkeiten noch optimiert werden.Er denke an die Riesenleinwände im Pekinger Olympiastadion, erklärteKörting.