Konsquenzen nach Doping-Verdacht Konsquenzen nach Doping-Verdacht: Marion Jones nur für Weitsprung nominiert
Athen/dpa. - Die dreifache Olympiasiegerin Marion Jones wird beiden Olympischen Spielen in Athen nur im Weitsprung an den Startgehen. Die unter Dopingverdacht stehende Amerikanerin war zwar amSonntag in München beim Länderkampf gegen Deutschland und Frankreichnoch in der Weltjahresbestzeit sprintenden Staffel zum Einsatzgekommen. Dennoch wurde Jones am Montag bei der offiziellenNominierung des US-Aufgebots durch den nationalen Leichtathletik-Verband (USATF) nicht für den sechs Sprinterinnen umfassendenStaffel-Pool berücksichtigt.
Vor vier Jahren war die 28 Jahre alte Mutter eines 13 Monate altenSohnes noch der Megastar der Spiele von Sydney. Damals triumphiertesie über 100 und 200 m sowie mit der 4x400-m-Staffel. Im Weitsprungund mit der Sprintstaffel gewann sie jeweils Bronze.
Gegen die fünffache Weltmeisterin ermittelt die Nationale Anti-Doping Agentur (USADA) wegen angeblichen Dopings. Positive Testsliegen zwar nicht vor, aber es gebe zahlreiche Indizien, die füreinen Betrug sprechen. Bislang wurde die Lebensgefährtin von 100-m-Weltrekordhalter Tim Montgomery, dem eine lebenslange Dopingsperredroht, nicht angeklagt. Jones beteuerte stets ihre Unschuld undbestand einen Lügendetektortest.
Ihre des Dopings bereits überführte Sprintkollegin Torri Edwardshingegen wurde von der USATF nicht nur für die Sprintstaffel, sondernauch für die beiden olympischen Kurzsprints berücksichtigt. Die 100-m-Weltmeisterin war bei einem Meeting am 24. April auf derKaribikinsel Martinique der Einnahme des verbotenen StimulanzmittelsNikethamid überführt worden und wurde mit einer zweijährigen Sperrebestraft. Die 27-Jährige besitzt noch das Recht, ihren Start bei derAd-hoc-Kammer des Internationalen Sportgerichts (CAS) einzuklagen.
Dem mit durchschnittlich 26,8 Jahren jüngsten US-Team seit denSpielen 1992 in Barcelona gehören insgesamt 120 Athleten an. MitMaurice Greene (Sprint), Allen Johnson (110 m Hürden), Angelo Taylor(400 m Hürden), Gail Devers, Marion Jones (beide Sprint), JearlMiles-Clark, LaTasha Colander, Monique Hennagan (4x400-m-Staffel) undStacy Dragila (Stabhoch) sind neun Olympiasieger darunter. Devers,100-m-Olympiasiegerin von 1992 und 1996, wurde für Athen nur über 100m Hürden aufgeboten.
