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Kommentar zur Rentenentwicklung Kommentar zur Rentenentwicklung: Ungerecht

11.12.2013, 19:48
Karl Doemens
Karl Doemens MZ Lizenz

Kaum ein Thema wird so emotional diskutiert wie die Rente. Den Senioren einen anständigen Ruhestand zu ermöglichen und sie vor dem Absturz in die Armut zu bewahren, ist ein menschliches Grundanliegen. Das erklärt auch die breite öffentliche Unterstützung für die rentenpolitischen Vorhaben der Großen Koalition.

Doch nicht alles, was gut klingt, entfaltet tatsächlich eine positive Wirkung. Und unter dem Deckmantel mancher Wohltat verbirgt sich knallharte Klientelpolitik. Deshalb ist eine nüchterne Analyse gerade in der Sozialpolitik unverzichtbar. Und die zeigt im Falle der abschlagfreien Rente mit 63 für langjährig Beschäftigte: Das Vorhaben würde nicht nur Kollegen, die über verschiedene Zeiträume die gleiche Beitragssumme eingezahlt haben, im Alter grundlos unterschiedlich behandeln. Es diskriminiert auch massiv die Frauen. Weder die alleinerziehende Verkäuferin noch der Dachdecker mit dem kaputten Rücken erfüllen die Voraussetzungen. Wohl aber der Facharbeiter bei Daimler, der zudem noch eine Betriebsrente erhält.

Bezahlt werden soll das milliardenteure Vorhaben aus der Rentenkasse – also auch den Beiträgen von Frauen. Gerecht ist das nicht. Seite 5

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