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Kommentar zur Diätenerhöhung Kommentar zur Diätenerhöhung: Mit Beigeschmack

11.02.2014, 18:16
Thomas Kröter
Thomas Kröter MZ Lizenz

Wenn die Einkünfte der Bundestagsabgeordneten künftig im Gleichschritt mit der allgemeinen Einkommensentwicklung steigen sollen, so ist das eine gute Idee. Klingt irgendwie gerecht. Weniger einleuchtend werden es viele Menschen finden, dass die Volksvertreter, ehe sie sich mit dem Volk gemein machen, noch einen ordentlichen Schluck aus der Pulle nehmen und ihre Diäten um fast 1 000 auf mehr als 9 000 Euro im Monat erhöhen.

Dass aber ausgerechnet die Steigerung des eigenen Einkommens eins der ersten gemeinsamen Projekte der neuen Regierungskoalition ist, hat Beigeschmack.

Nicht von der Hand zu weisen ist der Einwand, unzufriedenen Bürgern sei immer zu viel, was die Politiker verdienten. Also nehmen wir zähneknirschend hin: Sie haben eher eine 80- als eine 40-Stunden-Woche. Sollen sie so viel bekommen wie Richter an obersten Bundesgerichten!

Selbst die aber wären neidisch auf die Altersversorgung, die Abgeordnete schon nach acht Jahren im Bundestag bekommt – ohne einen Cent dafür zurückgelegt zu haben. Sinnvoll wäre eine Reform der Diäten daher nur, wenn Abgeordnete in Zukunft selbst für Rente oder Pension aufkämen.

Den Autor erreichen Sie unter: [email protected]