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Kommentar zu Xavier Naidoo Kommentar zu Xavier Naidoo: Stimme ist zu wenig

19.11.2015, 22:34
Andreas Montag
Andreas Montag MZ Lizenz

Halle (Saale) - Natürlich geht es nur um Gesang. Und es ist auch verständlich, dass die Zuständigen bei der ARD mal wieder am Grand Prix schnuppern wollen. Zuletzt war es ja nicht so ruhmvoll ausgegangen, und das wurmt die Herrschaften vermutlich: Wenn Deutschland schon Fußball-Champion ist, muss es doch auch Schlagerweltmeister werden!

Also hat man flink und in einer einsamen Entscheidung den Mannheimer Schmusebarden Xavier Naidoo aus dem Hut gezaubert. Der hat zwar eine feine Stimme, ansonsten aber ist er in jüngerer Vergangenheit vor allem durch politisch wirre Auftritte aufgefallen, über die man nur den Kopf schütteln kann. Bei den sogenannten Reichsbürgern, die Deutschland nicht anerkennen wollen, hat er eine seltsame Rede gehalten, seine Einstellung gegenüber Homosexuellen kann einem aufgeklärten Menschen nicht gefallen.

Gewiss, in Stockholm soll Naidoo ja nichts als hübsch singen, eine Ansprache wird nicht von ihm erwartet. Und trotzdem ist es keine gute Idee, den Mann dorthin zu schicken. Sie hätten gewusst, dass der Sänger polarisiert, sagt Thomas Schreiber von der ARD. Fein. Nur haben sie halt die falschen Schlüsse daraus gezogen.

Den Autor erreichen Sie unter: [email protected]