Kommentar Edeka-Übernahme der Kaiser's-Kette Kommentar Edeka-Übernahme der Kaiser's-Kette: Ein Scheinargument

Es hat schon etwas Gebetsmühlenartiges - wie vehement die Manager von Edeka und Kaiser’s Tengelmann auf die Arbeitsplätze hinweisen. Um 16.000 Jobs soll es gehen, die bei einer Übernahme der kleinen Kaiser’s-Kette durch den Lebensmittel-Giganten Edeka gerettet würden. Auch während der Anhörung im Wirtschaftsministerium haben die Manager das Arbeitsplatz-Argument bemüht, um eine Sondererlaubnis durch Minister Sigmar Gabriel zu erwirken. Doch durch Wiederholen wird das Scheinargument nicht richtiger.
Ein Kauf der rund 450 Filialen durch den Branchenführer würde dem Tengelmann-Konzern den maximalen Ertrag bringen. Edeka ist bereit, etwa 250 Millionen Euro für ein notorisch defizitäres Unternehmen zu zahlen. Das wird auch Arbeitsplätze kosten - nicht im nächsten Jahr, aber irgendwann.
Die Monopolkommission hat in einem Gutachten festgestellt, dass die Arbeitssicherung nicht hinreichend erwiesen sei. Die Jobs sind vorgeschoben. Edeka geht es darum, die Vormachtstellung im Lebensmittelhandel auszubauen. Das würde den Wettbewerb einschränken und über kurz oder lang Arbeitsplätze kosten, vielleicht sogar mehr als 16.000.
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