Kinostart: 29. November Kinostart: 29. November: Ost-West-Parodie
Halle/MZ. - Die Vorlage, der "Heimatroman" von JensSparschuh, schildert den Aufstieg des WendeverlierersHinrich Lobek (schön verschroben gespieltvon Götz Schubert). Lobek, bis zur Wende Mängelinspizientder Kommunalen Wohnungsverwaltung, hütet alsHausmann die heimische Platte, während sichseine Frau Julia (Simone Solga) im schickverglasten Büro vom Kollegen Thomas (BastianPastewka) umwerben lässt. Entnervt schicktsie Lobek aufs Arbeitsamt, wo ihm ausgerechnetein Job als Vertreter vermittelt wird: Ander Seite des erfahrenen Westkollegen Strüver(Gustav Peter Wöhler) soll er den Osten mitZimmerspringbrunnen bestücken.
Das Geschäft läuft nicht, bis Lobek schließlichein demoliertes Modell mit Laubsäge und Plastikfernsehturmumfunktioniert: Von Hellersdorf bis Leipzig-Grünauentwickelt sich der wasserspeiende Alexanderplatz,der zum scheppernden "Auferstanden aus Ruinen"emporsteigt, zum Verkaufshit. Und währendseine Ehe zerbricht, steigt Lobek mit emporzum Bereichsleiter Ost . . .
Der Film überzeugt, weil er nie in simpleTypisierung abrutscht. Verlierer und Heimatlosegibt es hüben wie drüben: Auch Strüver, derdie ganze miese Trostlosigkeit des Vertreterlebensverkörpert, ist nur ein armes Würstchen, selbstLobeks West-Konkurrent Thomas schwimmt mitseinem wehmütigen Gesäusel alter Hits vonKarat und Frank Schöbel auf der verklärendenOstalgiewelle. Und auch wenn Timm ein Happyendansteuert: Richtige Gewinner gibt es am Endeauf keiner Seite.