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Kieler Woche Kieler Woche: Durchwachsener Auftakt der Olympia-Flotte

Von Volker Gundrum und Tatjana Pokorny 23.06.2004, 16:48
Besatzungsmitglieder eines gekenterten Bootes der olympischen Bootsklasse 49er versuchen am Mittwoch (23.06.2004) auf der Kieler Förde bei Kiel-Schilksee ihr Boot wieder aufzurichten. Wenig später wurde die Regatta auf Grund des schlechten Wetters abgebrochen. Das Wetter in den kommenden Tagen soll in Norddeutschland auch weiterhin regnerisch bleiben. Auf der Kieler Woche tragen noch bis Sonntag (27.6.2004) rund 6000 Segler aus 50 Nationen Regatten aus. (Foto: dpa)
Besatzungsmitglieder eines gekenterten Bootes der olympischen Bootsklasse 49er versuchen am Mittwoch (23.06.2004) auf der Kieler Förde bei Kiel-Schilksee ihr Boot wieder aufzurichten. Wenig später wurde die Regatta auf Grund des schlechten Wetters abgebrochen. Das Wetter in den kommenden Tagen soll in Norddeutschland auch weiterhin regnerisch bleiben. Auf der Kieler Woche tragen noch bis Sonntag (27.6.2004) rund 6000 Segler aus 50 Nationen Regatten aus. (Foto: dpa) dpa

Kiel/dpa. - Bei Blitz und Donner hat sich die deutscheOlympia-Flotte mit «Surffloh» Amelie Lux an der Spitze bei der 122.Kieler Woche von der in der nationalen Ausscheidung gescheitertenKonkurrenz die Show stehlen lassen. Ausgerechnet die nicht für Athenqualifizierte Europe-Seglerin Wiebke Schörder (Berlin) und AlexanderBaronjan (Berlin) auf dem Mistral-Brett schafften am ersten Regatta-Tag der olympischen Klassen die deutschen Tagessiege. Olympia-StarterToni Wilhelm (Kiel) surfte dagegen am Mittwoch lediglich auf Platzfünf. Die Olympia-Zweite Amelie Lux schaffte immerhin Rang vier. «Fürdie schweren Bedingungen war das sehr gut», freute sich die zuletztformschwache Kielerin.

Im Starboot wurden die Hamburger Alexander Hagen und JochenWolfram Zehnter und lagen damit klar hinter den in der Ausscheidunggescheiterten Michael Koch/Markus Koy. Die Hamburger deuteten mitRang fünf ihr Potenzial an. Dafür hat sich der 49 Jahre alte Hagen,der bereits 1988 in Pusan für Deutschland segelte, einen Star alsTrainer geangelt. Der nicht für die Spiele qualifizierte AmerikanerMarc Reynolds, der Gold in Sydney gewann, steht dem Ex-Weltmeistermit Rat und Tat zur Seite.

In der 470er-Jolle waren die noch um das Olympia-Ticket kämpfendenLucas Zellmer und Felix Krabbe (Berlin) als Neunte die bestendeutschen Segler. Auch die Athen-Starterinnen Stefanie Rothweiler undMonika Leu (Immenstadt/Schwerin) als Siebte ließen die nationaleKonkurrenz hinter sich. Olympia-Hoffnung Michael Fellmann (Sulzberg)dagegen kam im Finn-Dinghy überhaupt nicht in Fahrt und beendete denersten Regatta-Tag auf Rang 15. Ähnlich das Bild im Europe: Die fürAthen gesetzte Berlinerin Petra Niemann segelte auf Platz 13. WiebkeSchröder als Tages-Siegerin und Berit Berg (Kempen) als Siebte warenbesser. Kräftig durcheinander gewirbelt wurde das Wettfahrt-Programmallerdings durch das schlechte Wetter.

Sieben Wochen vor der ersten Olympia-Wettfahrt hat der neuedeutsche Segel-Teamchef Jochen Schümann noch viel Überzeugungsarbeitzu leisten. «Es könnte schon sein, dass ich einen undankbaren Jobangenommen habe», sagt der dreimalige Olympiasieger. Der bestedeutsche Segler, der absprachegemäß mit America's-Cup-Gewinner«Alinghi» vor Newport gegen «BMW Oracle Racing» um die UBS-Trophykämpft, wird erst am Freitag in Kiel erwartet. «Ich setze sehr aufden Teamgedanken», sagt Schümann. Deshalb wird sich das DSV-Team inAthen auf dem Wasser erstmals in Lycra-Shirts mit einheitlichemTeamlogo zeigen. «Ich hoffe, dass alle diese Shirts mit Stolz tragenwerden», meint Schümann. Der Segel-Star, der sich von seinem Teammindestens zwei Medaillen wünscht, muss im DSV-Lager allerdings nochWiderstände überwinden.