Kegeln Kegeln: Weltmeisterin verhilft den Hessen zum Sieg
Freyburg. - Dass der "Ratzeputz"-Schrei am Ende doch häufiger aus den hessischen Kehlen erklang, kam daher, dass die Favoriten aus Mörfelden ein paar Mal mehr abräumen konnten und am Ende mit 2494:2366 Holz gewannen. Kein Grund zum Ärgern für die Freyburger, kegelte doch auf Gegners Seite unter anderem die mehrfache Weltmeisterin und 44-fache Nationalspielerin Claudia Schuhmann. Sie absolvierte auch das umfangreichste Stretching-Programm aller Damen, bevor sie mit ihren 100 Wurf begann. "Obwohl wir nur zweimal die Woche auf der Kegelbahn trainieren, gehe ich noch so viel wie möglich ins Fitness-Studio, um über die nötige Kondition zu verfügen." Ohne die gehe jedenfalls gar nichts, erklärte die Weltmeisterin, obwohl auch sie zugeben musste, dass ab dem 80. Wurf die Beine schwer werden. Dass es überhaupt zu diesem Freundschaftsspiel gekommen war, lag vor allem an der für Freyburg startenden Anja Fritzsche. Sie knüpfte in früheren Jahren - für den SV Geiseltal Mücheln in der Bundesliga spielend - Kontakte zu den Mörfeldenerinnen "Daraus entwickelte sich dann eine richtige Kegel-Freundschaft" erinnert sich Fritzsche.
Bevor allerdings Freyburgs Bürgermeister Martin Bertling das Spiel im Rahmen des alljährlichen Jahn-Pokals (wir berichten noch) eröffnete, stand für die Gäste erst einmal eine Stadtführung samt Sektkellerei auf dem Programm. So freute sich Peter Lachmann, Trainer der Gäste, "dass wir auch gleich noch was von Freyburg gesehen haben". Untergebracht wurde das hessische Team alle in Zelten der Gastgeberinnen. "Nur ich durfte glücklicherweise in einem Bett schlafen", meinte die schwangere Manuela Horst aus Mörfelden
Auch wenn die Freyburger die Warnung von Blau-Weiß-Trainer Helgo Seeck vor dem Spiel ("Das Beste von Freyburg habt ihr noch nicht gesehen.") nicht ganz im Endergebnis umsetzen konnten, hatten doch alle Sportler genügend Grund zum lauten "Ratzeputz".