Kegeln Kegeln: Fahrgeld drückt aufs Budget
Großörner/MZ. - Die Truppe mit Brigitte Kluke, Annett Koch, Steffi Worch, Angela Walter, Christiane Kirchberg, Juniorin Nicole Potz und Nachwuchsspielerin Maria Handschke mischten gleich von Beginn der Saison an ganz oben mit. Die Serie verlief ohne größere Ausfälle, Dienste konnten getauscht oder durch die Ersatzspielerinnen Doris Koch und Jacqueline Denner aus der zweiten Mannschaft kompensiert werden.
Bis zum sechsten Spieltag auf Platz zwei liegend, konnten die Rot-Weißen bis zum elften Spieltag den Spitzenplatz behaupten. Dann gab es ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Luckenau. Am letzten Spieltag holten die Rot-Weißen schließlich den
Landesmeistertitel. Und zusammen mit SV Dresden-Mikden und KSV Schipkau schafften die Keglerinnen aus Großörner dann sogar den Sprung in die 2. Bundesliga.
Das ist einmalig in der Geschichte des Verein und auch im Mansfelder Land. Beständigen Einzelleistungen, aber auch geschlossenen Mannschaftsleistungen und nicht zuletzt dem Einsatz von Reinhard Koch und Volker Handschke sowie dem ehemaligen Übungsleiter Ernst Kullmann verdanken die Frauen diesen riesigen Erfolg. Nun steht der Verein natürlich vor einer völlig neuen Aufgabe. Erste Schritte in Richtung 2. Bundesliga wurden bereits unternommen. Britta Henseler von Aufbau Eisleben wurde so als Verstärkung verpflichtet.
Nun soll zwei Mal die Woche trainiert werden. Mit ihrem Trainer Reinhard Koch wollen die Frauen verstärkt Abräumtechniken proben. "Sicher wird arbeitsbedingt nicht jede unserer Damen immer zum Training da sein können, aber die Punktspiele können wir auf jeden Fall absichern," so Kapitän Brigitte Kluke. Doch noch gibt es viele offene Fragen: Wie sollen die Fahrtstrecken zum Beispiel nach Hagenwerder an der polnischen Grenze (308 Kilometer), zum KSV Borussia 55 Welzow (277) kurz vor Cottbus oder in die Hauptstadt zu SKC Kleeblatt Berlin (230) - um nur einige der weitesten Strecken zu benennen - bewältigt werden? Die Fahrten nach Mücheln, Bennewitz, Schafstädt, Brehna und Sangerhausen wollen die Frauen mit ihren eigenen PKW fahren. Aber die weiten Strecken und die höheren Unkosten, die nun durch den Aufstieg auf sie zu kommen, wollen sie mit Hilfe von Sponsoren abdecken. Hier sind die Rot-Weißen noch auf der Suche und hoffen auf Unterstützung der Geschäftswelt.
Die Abteilung Kegeln des SV Rot-Weiß Großörner zählt 115 Mitglieder. Acht Mannschaften kegeln hier um Punkte. Die Punktspiele der Frauen in der 2. Bundesliga werden künftig sonntags, 13 Uhr stattfinden, und Großörner weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt machen. Die Kegeldamen freuen sich auf ihre neue Aufgabe.
Natürlich wurde der Erfolg auch zünftig gefeiert. Aber jetzt konzentrieren sich die Damen schon wieder auf ihre neue Herausforderung.